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Familienwochenenden gestalten!

Mein erstes Familienwochenende als Leitung

Wer ihr/sein erstes Familienwochenende als Leitung vorbereiten und durchführen möchte, die/der hat viele Aspekte zu bedenken und zu organisieren. Für die Selbstreflexion und die Organisation bieten wir Informationen in verschiedenen Kapiteln. 
Das erste Dokument eignet sich für Personen, die keine oder wenig Erfahrung als Teilnehmer:in oder Leitung gesammelt haben. Es ist ein grundlegender Text, der überflogen werden kann und von dem die Teile genauer gelesen werden können, die jeweils von Interesse sind.
Darüber hinaus gibt es Checklisten zum Ankreuzen, die detailliert und Schritt für Schritt durch die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung führen.

Wir freuen uns über Erfahrungsberichte und sind bei Fragen ansprechbar!
Das Team von familien234.de wünscht gutes Gelingen.

Zur Suche bietet sich sich die Homepage Gruppenhaus.de an.

Alternativ können Sie folgende Häuser anfragen. Bitte achten Sie unbedingt auf das "Kleingedruckte", wie z. B. zusätzliche Raumkosten oder Stornobedingungen. Auch auf die Getränkepreise sollten Sie gerade im Sommer achten und vereinbaren und kommunizieren, was Familien selbst bezahlen müssen und was in einer Pauschale enthalten ist. Manche Häuser bieten z. B. kostenloses Leitungswasser bei den Mahlzeiten an. 

Vortour
Ist eine Vortour für die Erkundung der Umgebung oder eine Hausbesichtigung erforderlich?  
Vor der Hausbuchung bzw. dem Unterschreiben des Vertrags kann das sehr sinnvoll sein. 

Schriftliche Verträge mit dem Haus 
Wer unterschreibt? Wer haftet? Wer achtet auf die Stornofristen? Pastorale Dienste um Hilfe bitten.

Das Erzbistum Köln hat verbindliche Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugend-lichen getroffen. Zu diesen verbindlichen Maßnahmen gehört, dass Personen, die mit Kindern und Jugendlichen "arbeiten", d. h. diese betreuen und begleiten, eine Präventions-Schulung benötigen. Wir empfehlen zur Information folgende zwei Links:

  1. Prävention im Erzbistum Köln - Kinder und Jugendschutz
  2. Prävention im Erzbistum Köln - Prävention von sexualisierter Gewalt

Wichtig ist, dass alle (!) aus dem Team eine Präventionsschulung absolviert haben. 
Manche bringen das Zertifikat für die Schulung schon aus einem anderen ehrenamtlichen oder hauptberuflichen Zusammenhang mit. 
Wichtig: die Leitung sollte mit einem Pastoralen Dienst besprechen, wer die Zertifikate, welche die Teilnahme an der Schulung belegen, sichtet bzw. aufbewahrt. Dazu gelten bestimmte Aufbewahrungsregeln. Im Zweifel kann man bei der oben genannten "Präventionsstelle" nachfragen, wie diese Regeln umgesetzt werden können.
Es ist zu klären, ob und wer ein Erweitertes Führungszeugnis braucht. Ebenfalls zu klären ist, wer diese Unterlagen zu sehen bekommt bzw. aufbewahrt.
Präventionskurse werden z. B. von den örtlichen Bildungswerken organisiert. Das Zertifikat ist 5 Jahre gültig.

Das sollte ein Flyer beinhalten:

  • Überschrift
  • Unterüberschrift
  • Kurzer Text zur Beschreibung
  • Herzliche Einladung zum Familienwochenende vom … bis Termin!
  • Hausangabe mit Adresse und Internetadresse
  • Hinweis auf Vortreffen (ggf.): Termin, Ort und Zweck. Z. B.:  Dort werden wir das Programm besprechen und die Aufgaben verteilen. - Entscheidung: Anmeldungen sind noch beim Vortreffen möglich: ja/nein- Auswahl
  • Konkrete Uhrzeiten von Anfang und Ende angeben: Zeiten zum Zimmerbeziehen und zum Aufräumen berücksichtigen.
    Empfehlung: erste und letzte Mahlzeit angeben und im "Info-Brief" (per E-Mail) darauf hinweisen, dass bis zum Abendessen die Zimmer bezogen sein sollen. => Auf dem Flyer besser prägnante Infos: bei einer E-Mail vorab können Angaben präzisiert werden.
  • Hinweis auf eigene An-/Abreise. Ggf. können beim Vortreffen Fahrgemeinschaften vereinbart oder Materialfahrten vereinbart werden
  • Angabe über die Anzahl der möglichen Gäste, z. B.: Uns stehen 80 Plätze in 2-,3-und 4-Bettzimmern zur Verfügung. Hinweis: Dusche und WC auf den Zimmern oder auf den Fluren.
  • Adresse und Kontaktdaten für Anmeldung vermerken. Ggf. mit Hinweis: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
  • Exakt ausweisen, wofür die Kosten verwendet werden, z. B.  Übernachtung, Vollverpflegung und Programm kosten für Kinder XYZ Euro und für Erwachsene XYZ Euro. Das Wochenende wird finanziell unterstützt vom Katholischen Bildungswerk Köln und (falls es diese Zuschüsse gibt). Ggf. auf höhere Preise für 2-Bett statt Mehrbettzimmer hinweisen und falls möglich die Teilnehmenden entscheiden lassen.
  • Hinweis auf Härtefall oder Einzelfalllösung: Die Kosten für einzelne Familien können ganz oder teilweise übernommen werden. Bitte sprechen Sie Frau/Herr ABC an. - Klären, ob diese Möglichkeit besteht. Unterstützung möglichst niederschwellig und unkompliziert anbieten.
  • Schlusssatz: Wir freuen uns auf Euch und auf das Wochenende! Die Leitung oder das Team nennen oder unterschreiben lassen.

Falls eine Veranstaltung abgesagt werden muss, lohnt sich in vielen Fällen eine Reflexion oder Evaluation über die Gründe für den Ausfall. 
Wenn eine Veranstaltung wegen Corona abgesagt werden muss, liegt die Begründung auf der Hand. Ansonsten lohnt es sich vor der neuerlichen Planung eine Reflexion oder Evaluation durchzuführen. 
Unter Reflexion sei eine Methode verstanden, die alleine von der Leitung oder im Team angewendet wird. Unter Evaluation sei eine Methode verstanden, die eine Befragung der Zielgruppe vorsieht. Diese Befragung kann informell durch Gespräche mit der Zielgruppe stattfinden oder es kann ein Fragebogen verteilt werden. Auf diese Befragung soll nicht näher eingegangen werden.
In diesem Abschnitt gibt es einen Überblick über mögliche Reflexionsfragen. 
Es kann gut sein, dass es bei den Gründen eine Mischung gibt, aber es kann sein, dass es einen gravierenden Faktor gibt. Deshalb sind nicht in allen Situationen alle Fragen erforderlich. Der gravierendste Faktor sollte ermittelt und für das nächste Mal verändert werden. 

  • War der Termin wirklich günstig oder hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass es doch zu viele parallele Termine gibt, weswegen der Termin ungünstig ist? => Was kann in Zukunft getan werden, um Terminkollisionen zu vermeiden oder zumindest einzuschränken?
  • Wurde das Wochenende als zu teuer kritisiert? Auch ohne eine offizielle Befragung kann diese Kritik der Leitung oder jemanden aus dem Team zu Ohren gekommen sein. => Wer kann in Zukunft noch als Spender:in fungieren? Wo können noch Zuschüsse beantragt werden? Falls beides nicht möglich ist: wie kann das Wochenende günstiger gestaltet werden: ein anders Haus oder sonstige Maßnahmen, damit das Wochenende günstiger wird? Alternativ kann eine andere FamilienAktion (ohne Übernachtung) organisiert werden. Bei dieser Aktion kommt man mit den Familien ins Gespräch und kann vielleicht besser klären, ob das Geld wirklich ein sehr wichtiger Faktor ist oder ob es andere Vorbehalte gibt, die ggf. ausgeräumt werden können.
  • Wurde das Haus wegen zu großer Entfernung kritisiert? Auch hier sollte man informell das Gespräch suchen, um herauszufinden, ob das ein gravierender Faktor ist oder ob das in Kauf genommen würde, falls andere Stellschrauben verändert werden.
  • Hat das Thema bei der Zielgruppe kein Interesse geweckt? => Wie kann beim nächsten Mal ein anderes Thema gefunden werden?
  • Hatte die Ausschreibung Defizite? Wie kann diese noch klarer und ansprechender formuliert werden?
  • Welche anderen Gründe werden vermutet? Hierbei kann ein Brainstorming helfen.

Die Liste hängt stark vom Programm ab und kann gekürzt oder erweitert werden. Die Liste enthält Dinge, die über den privaten Bedarf der Familien hinausgehen. Ausnah-me sind Dinge, die mit dem Haus zusammenhängen, wie etwa Duschschlappen, falls die Duschen auf dem Flur sind. Da kann ein Hinweis hilfreich sein.

Es kann hilfreich sein, das Wochenende oder auch jede Einheit mit einem Spiel zu beginnen. Das Spiel hat dabei die Funktion Gemeinschaft zu stiften und zu aktivieren. Es kann anstelle von einem Spiel auch ein Lied gesungen werden.
Wichtig ist etwas zu finden, das die Gruppe "sammelt" und den Übergang markiert z. B. von "gerade war noch Essen oder Pause" und jetzt fängt die Zeit in der Gruppe an. Beispiele finden sich hier.

In der Regel ist es nur erforderlich 1 – 3 Spiele vorzubereiten. Es findet sich immer jemand, die/der noch etwas kennt und etwas vorschlägt. Auch 2x dasselbe Spiel zu spielen, kann hilfreich sein, denn man wird besser oder braucht die Regeln nicht erneut zu erklären. Gerade viele Kinder lieben Wiederholungen.
Man sollte darauf achten, dass das Spiel zur Gruppe passt.
Gut geeignet sind kooperative Aktionen, bei denen es keine Gewinner:innen oder Verlierer:innen gibt.
Auch eignen sich spielerische Wettkampfspiele, bei denen es durch den spielerischen Charakter nicht so wichtig ist, wer gewinnt. Der Spaß steht im Vordergrund. 
Man sollte darauf achten, dass die Gruppen gleich verteilt sind und möglichst alle mitspielen können, z. B. kleine Kinder, oder dass es nicht etwas mit Buchstaben ist und jemand kann noch nicht lesen/schreiben. 
Wichtig ist, dass es lustig sein darf, aber es niemanden peinlich zu sein braucht. Da ist oft das eigene Bauchgefühl ein guter Ratgeber. Was würde ich selbst nicht gerne öffentlich machen: das leite ich dann nicht bei anderen an. 
Nicht nur wegen Corona sollte man bei Spielen mit Körperkontakt immer darauf ach-ten, dass es für alle in Ordnung ist und keine subjektive Grenze überschritten wird. Hier ist das Stichwort "Prävention" zu nennen, aber auch sonst kann es je nach Alter oder Sympathie unangenehm sein zu berühren oder berührt zu werden. 
Die Spiele haben eine klare Funktion: das Aktivieren und Sammeln. Deshalb sollten sie in wenigen Minuten erklärt und gespielt werden können, damit danach das Programm starten/weitergehen kann.


Für aufwändigere Aktionen gibt es hier Materialien zum Ausleihen.

MOBILE ENDGERÄTE

Fast alle Häuser sind mit kostenlosem wlan ausgestattet. Deshalb kann es hilfreich sein, allen Teilnehmenden zu sagen, welche Regeln es für die Benutzung von Handy/Smartphone/Tablet gibt. Während andere Regeln mit der Gruppe erarbeitet werden können – falls spezielle Regeln erforderlich sind – ist es bei dieser Regel empfehlenswert, eine klare Ansage zu machen. Die Gruppendynamik kann arg leiden, wenn sich nicht alle an die Regeln halten. Die Leitung und die Teamer gehen als gutes Vorbild voran. Es ist utopisch, ein "endgerätefreies" Wochenende zu gestalten.
Deshalb hier eine Empfehlung: 
Handys/Smartphones/Tablets dürfen nur auf dem eigenen Zimmer verwendet werden. In den Pausen und im Feierabend dürfen sie außerhalb des eigenen Zimmers verwendet werden. Während der Mahlzeiten und während des Programms sind sie tabu.
Ausnahmen – z. B. ein Handy, das gleichzeitig Babyphone ist –, sollten angekündigt sein. 
Weitere angekündigte Ausnahmen sollten "funktional" sein, etwa Fotos bei einem Stadtrundgang machen oder mit einer App geocachen gehen. 
Spieleabende mit einer Konsole sind möglich, wenn das als Gruppenaktion organisiert wird.    
Schön wäre es, die Kinder/Jugendlichen so zu beschäftigen, dass sie kein Smartphone brauchen, weil sie „alle Hände voll“ zu tun haben. Wer die Hände voller Farbe oder Sand etc. hat, kann nicht gleichzeitig das Endgerät bedienen.
Für die Nicht-Einhaltung dieser Regel gibt es keine Sanktion(en). Außer: jemand gefährdet/missachtet damit ihre/seine Aufsichtspflicht. Wurde die Aufsichtspflicht verletzt, ist ein Gespräch erforderlich.   


NACHTRUHE KLÄREN

Je nach Alter der Kinder/Jugendlichen sollte diese unterschiedlich sein. Die Benutzung verschiedener Gebäudeteile kann helfen, dass die, die schlafen wollen/müssen, schlafen können und die anderen ungestört die "Nacht zum Tag" machen können. Auf andere Gruppen im Haus sollte geachtet werden. 

 

TEILNAHME AM GESAMTEN WOCHENENDE

Aus finanzieller (eine Rückerstattung ist in der Regel nicht möglich) und vor allem aus gruppendynamischer Sicht ist eine Teilnahme nur am gesamten Wochenende möglich.
Sollten Ausnahmen angefragt werden, sollte man sich als Leitung im Vorfeld überle-gen, wie man mit diesen Ausnahmen umgeht. Sicherlich gibt es triftige Gründe, da es sich um die Freizeit der Teilnehmenden handelt.
Allerdings sollte man Ausnahmen gerade am Anfang oder am Ende vermeiden – und das aus folgenden Gründen:
Am Anfang kann man nicht gemeinsam beginnen, aber ein gemeinsamer Start prägt die Gruppendynamik. Wenn es viele "Zu-Spät-Kommer" gibt, könnte man mit den Anwesenden etwas spielen/singen/basteln und die Wartezeit überbrücken und die Begrüßung und die Kommunikation der Regeln auf den Zeitpunkt verlegen, wenn alle da sind.
Am Ende geht es meistens ums Aufräumen. Es sollte vermieden werden, dass die, die früher gehen müssen, unter Verdacht geraten, sich vor dem Aufräumen zu drücken. Das kann z. B. dadurch vermieden werden, dass vorher abgesprochen wird, wer hilft und dann kann jede/r, der nicht gebraucht wird, "früher" gehen. 
Bei der Ausschreibung sollte man darauf achten, dass als Ende nicht das Ende der Ver-anstaltung, sondern das Aufräume-Ende angegeben wird.  


AUFSICHTSPFLICHT

Mit den Eltern und den Kinder-Teamern sollte klar kommuniziert werden, wer zu welchen Zeiten die Aufsichtspflicht hat, damit es nicht zu Missverständnissen oder Unglücksfällen kommt. 
Es empfehlen sich klare Regeln, wie z. B. beim Essen, in den Pausen und im Feier-abend die Eltern und während des Kinder-/Jugendprogramms die Kinderteamer. So wissen die Kinderteamer, wann sie Pause machen können.

 

VERSICHERUNG(EN)

Mit dem pastoralen Dienst vor Ort sollte geklärt werden, ob und welche Versiche-rung(en) es braucht und ob diese bestehen oder ggf. abgeschlossen werden müssen. 

 

ALKOHOL UND ZIGARETTEN BEI JUGENDLICHEN

Es gelten die Regelungen des Jugendschutzgesetzes. Sollte die Vermutung bestehen, dass jugendliche Teilnehmer/innen damit in Konflikt geraten könnten, sollte dies im Vorfeld mit den Eltern und den Jugendlichen besprochen werden. 


UNFÄLLE/KRANKENHAUS/RETTUNGSWAGEN 

Es sollte mit dem Haus geklärt werden, wo Anlaufstellen (Arzt, Krankenhaus etc.) zu finden sind. Im Notfall kann der Rettungswagen angerufen werden. 
Die Leitung kann sich ebenfalls erkundigen, wo ein Erste-Hilfe-Kasten zu finden ist, falls lediglich ein Pflaster benötigt wird. 
 

VORBEMERKUNG – FINANZIERUNG

Um einen Zuschuss zu beantragen, kann man eine Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung und Familienbildung im Erzbistum Köln anfragen. Eine Übersicht findet sich hier: 
https://bildung.erzbistumkoeln.de

Die katholische Erwachsenenbildung und Familienbildung im Erzbistum Köln ist regional organisiert.
Das bedeutet, man kann bei seinem regionalen Anbieter anfragen, ob und unter wel-chen Umständen ein Zuschuss möglich ist.
Falls ein Zuschuss beantragt wird, ist es meistens erforderlich eine bestimmte Anzahl an "Unterrichtseinheiten" (UE) nachzuweisen. (Eine UE dauert 45 Minuten.)
Das sollte dem Team und den Familien klar sein: d. h. ein thematisches Wochenende mit "Unterrichtseinheiten" (UE) hat einen anderen Charakter als ein reines Freizeitwochenende. Reine Freizeitwochenenden können auch durchgeführt werden. Dann muss man jedoch auf die Zuschüsse verzichten und einen höheren Preis verlangen. Erforderlich sind in der Regel 18 UE. 

Freitag 2 UE | Samstag 10 UE | Sonntag 6 UE 

Summe 18 UE

So ergibt sich ein Zeitplan - siehe untenstehender Link. Der kann natürlich angepasst werden, so lange man auf die 18 Stunden kommt.

 

INHALTLICHES PROGRAMM

  • Gemeinsame Mahlzeiten

Die Mahlzeiten könnten gemeinsam begonnen und beendet werden. Sollte das nicht der Fall sein, weil jede/r morgens zu einer anderen Zeit kommt oder die Buffet-Situation das unübersichtlich macht, kann z. B. im Gruppenraum vor dem Mittagessen ein Tischgebet gesprochen werden. Oder beim Morgenimpuls für das Frühstück gedankt werden.

  • Vortreffen – Beteiligung der Teamer und der Teilnehmenden

Falls ein Vortreffen möglich ist, sollte das Vortreffen genutzt werden, um mögliche Programmpunkte zu sammeln und ggf. zu organisieren. Dabei lautet die Devise: wer es macht, hat die Macht! Es nützt nichts, Jonglieren als Workshop anzubieten, wenn niemand Jonglieren kann. Deshalb ist es hilfreich, beim Programm von den Interessen und Fähigkeiten der Teamer bzw. der Teilnehmenden auszugehen. Hier eignen sich Tandems hervorragend: eine Person, die z. B. jonglieren kann und eine weitere Person, die moderiert, Fragen beantwortet, Material bereithält etc. Bei allem sollte auf die Kosten geachtet werden.

  • Nachtreffen vereinbaren

Über ein Nachtreffen könnte man nachdenken. Außer dem Schwelgen in schönen Er-innerungen bietet es eine gute Möglichkeit, ein neues Team zu bilden und das nächste Wochenende vorzubereiten. Am besten werden zwei Nachtreffen vereinbart. Eines für das Team, das der Abrech-nung, der Reflexion und der persönlichen Überarbeitung der Checklisten dient. Eines mit allen – Teilnehmenden und Team. Ggf. kann es ein Termin sein, der zu unterschied-lichen Zeiten einen unterschiedlichen Personenkreis umfasst.

  • Kirche/Kapelle

Absprechen, wann sie benutzt werden darf.

  • Aushänge

Im und am Gruppenraum und an weiteren Orten sollte das Programm inkl. der Zeiten ausgehängt werden.

 

Themenspeicher für das Programm: 

  • Kirchenjahr und Jahreszeiten
  • Biblisches Thema (z. B. Jona)a
  • Haltung, wie z. B. Dankbarkeit, Freude …

Es ist sinnvoll, für alle Altersgruppen das gleiche Thema zu nehmen, aber auf je andere Weise zu vermitteln. So bietet man den Familien "Gesprächsstoff" über ein gemeinsames Thema und das kann verbindend wirken.

 

Ziel und Zweck des Wochenendes

Das Wochenende kann sehr unterschiedliche Ziele verfolgen. Je nach Zielen unterscheidet sich der Geldgeber/Träger. 
Es gibt kein „richtiges“ Ziel. Es sollte dem Geldgeber/Träger und der Zielgruppe im Vorfeld ehrlich vermittelt werden, damit keine Erwartungen enttäuscht werden und Geld zweckgerecht beantragt und verwendet werden kann. 
Mögliche Ziele eines Wochenendes: 

  • Spaß und Erholung
  • Begegnung und Gemeinschaft (teambuilding)
  • Besinnung und Spiritualität
  • Bildung oder Lernen (z. B. Ökologie)

Es kann Mischformen geben. Wichtig ist, dass das Programm dem Ziel dient.


Die Trägheit der Gruppe und ihre Bedürfnisse

Gerade bei auswärtigen "Terminen" sollte man die Wegezeiten realistisch planen. 
Es kommt garantiert vor, dass jemand noch mal eben den Schal/Schirm/die Tasche aus dem Zimmer holen muss oder noch mal eben schnell auf Klo gehen möchte. Pünktliches Losgehen ist eine Illusion. 
Außerdem kann eine Strecke, für die man alleine wenige Minuten braucht, mit vielen Personen – noch dazu wenn kleine Kinder dabei sind – länger dauern. Ggf. plant man die Wegstrecke in das Programm ein und lässt etwas sammeln oder beobachten. Je nach Wegstrecke an etwas zu trinken (jeweils eigene Rucksackverpflegung) denken und ggf. eine Pause einlegen.

Eigene Fragen – ergänzen oder kürzen – für eine schriftliche Auswertung (überlegen, ob man duzt oder siezt). Überlegen, ob man einen Bogen pro Familie ausfüllen lässt oder einen Bogen pro Person braucht.

Was ist Ihr Gesamteindruck von der Veranstaltung? (Skalen-Frage)
Skalen- Frage: Also 1 bis 10 oder sehr gut, gut, weniger gut

Falls es eine Referentin/einen Referenten gab: Wie hat Ihnen ihr/sein Programm gefallen? (Skalen-Frage)

Wie hat Ihnen das Programm für Erwachsene gefallen? (Skalen-Frage)

Wie hat Ihnen das Programm für Kinder gefallen? (Skalen-Frage)

Die Zeiten zum Austausch, Spielen, Erholen in den Pausen waren

  • Genau richtig
  • Zu lang
  • Zu kurz

Wie hat Ihnen der Ort gefallen? (Skalen-Frage)

Wie zufrieden waren Sie mit dem Essen? (Skalen-Frage)

Das war mein/unser Highlight: Freitext-Feld, um etwas aufzuschreiben.

Gesamtfazit: Haben Sie weitere Vorschläge, Kommentare, Kritik oder Lob, die uns helfen, zukünftige Veranstaltungen zu verbessern:
Freitext-Feld, um etwas aufzuschreiben.

5-Fingermethode 5-Fingermethode
5-Fingermethode

Hier finden Sie alternativen Methoden zu einem Fragebogen, z. B. die 5-Finger-Methode:

  • Daumen: Was war super?
  • Zeigefinger: Was habe ich gelernt?
  • Mittelfinger: Was kann verbessert werden?
  • Ringfinger: Was nehme ich mit (positiv und negativ)?
  • kleiner Finger: Was kam zu kurz?
  • Handfläche: Was ich sonst noch sagen möchte/ Was ich mir wünsche?/ Weitere Vorschläge?

Je nachdem welchen "Charakter" Ihr Familienwochenende haben soll, bieten sich kurze (spirituelle) Impulse für die Gruppe und Gottesdienste an. Bei einem religiös ausgerichteten Wochenende ist es schön mit einem kurzen Morgengebet als Gruppe in den Tag zu starten und mit einem Abend-/Nachtgebet zu enden. Auch das Tischgebet darf gerne im Vorfeld überlegt werden. Vielleicht bringt man einen Gebetswürfel mit und lässt vor dem Essen reihum Kinder ein Gebet vorbeten oder bittet Teilnehmer aus der Gruppe für ein Mittagsgebet zu sorgen. Schön ist immer dasselbe Lied vor dem Essen zusammen zu singen. (Das Singen im Haus und in der Gruppe ist durch die Corona-Pandemie unter Umständen nicht möglich.)

Das Morgen- und Abendgebet sollte in der Regel nicht länger als 10 – 15 Minuten dauern. Das Morgengebet ist am besten vor dem Frühstück zu platzieren. So beginnen alle gemeinsam den Tag und starten als Gemeinschaft mit Gott in ihrer Mitte und am Abend enden alle wieder miteinander und der Tag hat einen schönen spirituellen Rahmen. Deshalb sollte das Abendgebet nicht zu spät am Abend sein, wenn vielleicht einige Kinder schon schlafen, damit nach Möglichkeit alle Teilnehmer dabei sind. Die Gestaltung der Gebetszeiten liegt ganz im Ermessen des Vorbereitungsteams. Möglich wäre z. B. beim Morgengebet in das Thema des Tages einzuführen und evtl. einen passenden Bibeltext einzubauen und am Abend „die Früchte des Tages“ einzuholen und für das Erlebte zu danken, zu bitten und den Tag in Gottes Hände zurückzulegen.

Dazu ein Lied (oder auch mehrere), eine kleine „Aktion“ oder ein Gebet mit Bewegungen. Den Abschluss der Gebetszeiten könnten immer das Vaterunser und ein Segenswunsch bilden. Anstatt einer biblischen Geschichte bieten sich manchmal auch andere Erzählungen oder Kurzgeschichten an. Wichtig ist bei allem, was vorgelesen wird, auch auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten. Die Texte sollten für Kinder gut verständlich, nicht zu lang oder für sie ansprechend sein. Kleine Aufgaben lieben Kinder ebenso und halten die Aufmerksamkeit hoch: Kerzen anzünden, eine Klangschale anschlagen, zur biblischen Erzählung die Mitte gestalten oder Gebete und Lieder mit Gebärden und Bewegungen zu unterstützen.

Die Gestaltung der einzelnen Gebetszeiten darf ruhig abwechslungsreich sein und alle Sinne ansprechen:

  • etwas zum Hören und evtl. auch selbst mitsingen (schöne Lieder, Instrumente, Naturgeräusche wahrnehmen, Stille erleben)
  • etwas zum Anschauen (gestaltete Mitte; ein Bild, einen thematisch passenden Gegenstand, …)
  • selber etwas sprechen (Gebete mitsprechen lassen, frei formulieren lassen, kleine Murmelgruppen als Teil des Impulses anbieten, ein Echo auf den Bibeltext geben lassen, …)
  • etwas zum Berühren (etwas zum Anfassen für jede Familie oder jeden Teilnehmer mitbringen, z. B. eine Kerze, einen Stein, ein weiches Fell, eine Perle, Samenkörner; sich als Familie umarmen, Hände reichen lassen, gegenseitig die Hände auflegen zum Segen…)
  • etwas zum Riechen mitbringen (gut riechendes Öl, Blumen oder Pflanzen, Weihrauchkörner, Gerüche in der Natur wahrnehmen am frühen Morgen oder späten Abend, …)

Die Orte für die Gebetszeiten dürfen variieren. Bei gutem Wetter treffen sich z. B. alle draußen im Hof, oder es gibt vielleicht eine Kapelle im Tagungshaus, die genutzt werden kann. Grundsätzlich können alle Gebete, Impulse und Gottesdienste genauso gut im Tagungsraum stattfinden. Die Raumgestaltung sollte darauf hinweisen, dass jetzt nicht "gearbeitet" oder gespielt wird, sondern wir uns sammeln, miteinander beten, Gottesdienst feiern.

Möglicher Ablauf eines Morgengebets

Begrüßung und Kreuzzeichen
Gemeinsames Lied hören oder singen
Gebet zu Beginn (einer betet vor, oder alle beten gemeinsam, dann Text für alle kopieren)
Lesungstext (Biblisch oder nicht-biblisch) 
Kleine Aktion (zum Text etwas zeigen, herumgeben, Gedanken teilen, murmeln oder Echo geben lassen, Stille halten) 
Gebet für den Tag 
Vaterunser miteinander beten 
Segensbitte

Möglicher Ablauf eines Abendgebets

Begrüßung und Kreuzzeichen
Gemeinsames Lied hören oder singen
Gebet für den Abend
Lesungstext (Biblisch oder nicht-biblisch) 
Rückblick auf den Tag: Wofür möchte ich danken; was hat mich heute beschäftigt und geht mir noch nach; was lege ich zurück in Gottes Hände, damit ich es für die Nacht loslassen kann? (als Austausch in der Familie, als stille Besinnung des Einzelnen, als Schreibgespräch, …) 
Fürbitten: als freie Fürbitten anbieten; oder zeichenhaft eine Kerze für die eigenen Anliegen entzünden lassen; Fürbitten aufschreiben und in einer Box, einem Buch o. ä. sammeln
Vaterunser 
Segensbitte

Möglicher Ablauf eines Wortgottesdienstes mit Familien

Begrüßung und Kreuzzeichen
Gemeinsames Lied hören oder singen
Gebet zu Beginn
Biblischer Lesungstext
Gemeinsam den Bibeltext erschließen: dazu verschiedene Möglichkeiten: Bibelteilen, die Szene mit Kindern aufbauen lassen, Bilder dazu malen lassen von den Familien, Austausch miteinander: Was sagt mir der Text? Zusätzlich oder stattdessen: Kleine Aktion (zum Text etwas zeigen, herumgeben, Echo geben lassen, Stille halten) Oder: Rückblick auf den Tag/das Wochenende; miteinander teilen, was mich heute bewegt oder an dem Wochenende bewegt hat; "Schätze" des Wochenendes einsammeln, …. Lied zusammen singen oder anhören
Fürbitten
Vaterunser miteinander beten 
Segensbitte
Lied zum Abschluss