Was feiern wir an Allerheiligen?
Der Name legt schon nahe, was an diesem Feiertag im Mittelpunkt steht: alle Heiligen nämlich! Nur: Was sind eigentlich „Heilige“? In dem Wort „Heilige“ verbirgt sich ein anderes Wort, das wir auch heute noch besser verstehen: heil. Wir können Heilige auf diese Weise also auch als Menschen verstehen, die etwas heil machen wollen. Ein paar Heilige kennt ihr bestimmt: z. B. den Hl. Nikolaus, der bedürftigen Kindern heimlich Essen und Geschenke gebracht hat. Oder Sankt Martin („Sankt“ kommt von dem lateinischen Wort „sanctus“ und bedeutet „heilig“), der für das Heil des Bettlers gesorgt hat, indem er seinen Mantel teilte. Ein aktuelleres Beispiel ist Mutter Theresa, die in Indien u.a. sterbenskranke Menschen von der Straße geholt hat und sie in ihrem Schwesternhaus mit ihren Mitschwestern pflegte. Bei Heiligen handelt es sich zum Beispiel um Menschen, die anderen Menschen in großer Not helfen oder die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzen oder die aus ihrer Freundschaft zu Gott eine besondere Kraft schöpfen. Heilige haben dabei immer eine besondere Beziehung zu Gott, denn alles, was sie tun, geschieht stets in vollem Vertrauen auf ihn: Sie vertrauen darauf, dass er ihnen hilft und ihnen beisteht bei ihren Vorhaben. Die Botschaft Jesu bestimmt dabei grundsätzlich ihr Leben, denn sie wissen, dass Gott möchte, dass es uns gut geht. Er möchte unser Heil und Gerechtigkeit unter den Menschen.
Das Allerheiligenfest lädt ein, sich die Lebensgeschichten von diesen Heiligen genauer anzuschauen, die zu unterschiedlichsten Zeiten mit ganz unterschiedlichen Problemen ihr Leben im Vertrauen auf Gott gelebt haben. Allen Heiligen ist dabei gemeinsam, dass sie durch ihr Handeln das Leben ihrer Mitmenschen heller und freundlicher gemacht haben. Am Leben der Heiligen kann man darüber hinaus sehen, wie ein erfülltes Leben unabhängig von Reichtum und äußerem Glück gelingen kann. Dabei ist wichtig zu sehen, dass ein erfülltes Leben nicht gleichbedeutend mit einem Leben ohne Kummer und Sorgen ist. Die meisten Heiligen hatten Sorgen und Ängste, waren in manchen Situationen bedrückt und traurig. Das, was sie aber in besonderer Weise auszeichnet, ist die besondere Beziehung zu und das unerschütterliche Vertrauen auf Gott. Die Beziehung der Heiligen zu Gott ist dabei so besonders, dass sie in ihrem Leben durch ihren unerschütterlichen Glauben in der Lage waren, Dinge zu vollbringen, die wir mit Hilfe unseres Verstandes nur schwer begreifen und erklären können. Wir bezeichnen diese Dinge, die die Heiligen durch Gott wirken konnten deshalb auch als Wunder. Ihr Leben kann deshalb ein Vorbild für uns sein, das uns immer wieder vor Augen führen soll, dass Gott für uns da ist und der Glaube Berge versetzen kann. Katholische Christen vertrauen und glauben darauf, dass Heilige nach ihrem Tod ewiges Leben bei Gott gefunden haben. Und so können sie zu Fürsprechern für uns werden, besonders da, wo Gott unerreichbar zu sein scheint.
Oft haben unsere Namen eine Verbindung zu einem Heiligen oder einer Heiligen. Vielleicht habt ihr Lust, die Lebensgeschichte des Heiligen Menschen zu erkunden, der so hieß wie Du? Dann lest doch einmal nach unter: www.heilige.de oder www.heiligenlexikon.de