Was feiern wir an Christkönig?
Eigentlich sind wir schon auf die Adventszeit eingestellt, da kommt noch ein Fest im Kirchenjahr daher, das in den Familien kaum gefeiert wird: das Fest ‚Christkönig’. Es ist das letzte Fest im Kirchenjahr und es ist auch noch ziemlich jung. Erst 1925 führte es Papst Pius XI. in den politischen und wirtschaftlichen Wirren der damaligen Zeit ein, um den Menschen Halt und Orientierung zu geben. Es sollte ausdrücken: Alle Monarchien und Regierungsformen dieser Welt vergehen, aber Jesus Christus bleibt Herrscher und König der Welt.
Können wir das heute noch verstehen? Und was nutzt uns ein Herrscher und König, der in unserer von Terror und Umweltkatastrophen geplagten Zeit nicht spürbarer eingreift und handelt?
„Mein Königtum ist nicht von dieser Welt“ sagt Jesus Christus, als er vom römischen Statthalter Pontius Pilatus nach seinen Herrschaftsansprüchen gefragt wird (Johannesevangelium Kapitel 18, Vers 36). „Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.“ Das Königreich Jesu Christi meint ein Reich, das Frieden, Liebe und Gerechtigkeit spüren lässt. Es ist nicht gebunden an eine bestimmte Zeit oder einen bestimmten Ort. Jesu Königreich kann überall Wirklichkeit werden – unabhängig von Regierungsformen und Machtverteilung.
Viele sagen heute: Ob ich mich so oder so verhalte, ob ich gut oder gleichgültig handele, das ändert nichts am Lauf der Welt.
Der christliche Glaube sagt genau das Gegenteil: Gerade auf dich kommt es an. Du bist wertvoll, wichtig, du bist ein ‚König’, eine ‚Königin’.
Gott gibt den Menschen Anteil an seiner Königswürde. In Taufe und Firmung wird das in Worten und Zeichen ausgedrückt. Gott gibt uns die Kraft zum positiven Handeln in dieser Welt. Von uns hängt es ab, ob wir uns dieser Königswürde würdig erweisen und sie nutzen zum Heil der Welt. Das Christkönigsfest sagt uns: Durch Jesus Christus wird jeder Mensch zur Königin, zum König.