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Darstellung des Herrn

Am 2. Februar feiern wir das Fest "Darstellung des Herrn". Hast Du davon schon etwas gehört?

Und was hat das mit uns heute zu tun?

Maria und Josef bringen den kleinen Jesus in dem Tempel, um Gott für ihn zu danken. Zwei alte Menschen Hanna und Simeon sahen im Kind die Zukunft. Können wir im ‚Jesuskind’ und allen Kindern die Zukunft des Gottesreiches auf Erden sehen?

Wir können uns am ‚Licht der Welt’ orientieren und heute so handeln, dass es ein ‚morgen’ gibt, in dem auch unsere Kinder und Kindeskinder leben können.

Das Fest Maria Lichtmess erinnert Christen daran, dass Josef und Maria ihren Sohn 40 Tage nach der Geburt in den Tempel brachten, um ihn dort segnen zu lassen. Weil Jesus Christus durch sein Leben und Sterben und durch seine Auferstehung für die Christen auch selbst zu einem Segen und einem Lichtblick geworden ist, erinnerten Christen an die Segnung Jesu im Tempel mit einer Lichterprozession. Daher kommt auch der Name: Maria Lichtmess.

Die Bedeutung dieses Festes für die heutigen Christen geht aber weit über die bloße Erinnerung an die Segnung Jesu hinaus: Wenn Menschen Eltern werden und zum ersten mal ihr Kind in den Händen halten, verspüren sie ein großes Glücksgefühl: Das kleine Wesen fühlt sich wie ein Wunder an. Ein neuer, wunderbarer Mensch ist nun auf dieser Welt und bereichert die Familie. Es gibt meist jedoch auch eine andere Seite: 

Die Verantwortung der Eltern für so ein kleines Menschenkind ist riesig. Sie sorgen sich um die Gesundheit und das Wohlergehen des Kindes, das sie so sehr lieben. In der Situation der Sorge um das Kind, die die Eltern ständig begleitet, entsteht häufig der Wunsch nach einem helfenden Beistand. Für die Christen ist dieser Beistand auch Gott, auf den sie jederzeit vertrauen können.
Auch aus diesen Beweggründen heraus, bringen Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn in den Tempel nach Jerusalem. 
Im Tempel machen sie durch Rituale deutlich: Dieser Sohn ist ihnen von Gott geschenkt. Sie übergeben ihn im Tempel, um Gottes Segen zu erhalten und empfangen ihn sogleich von Gott zurück, um für ihn zu sorgen und mit ihm zu leben.
Im Tempel treffen sie noch zwei ältere Menschen: Simeon und Hanna. Sie haben ihr Leben beinahe schon hinter sich. Was können sie diesem jungen Menschen an Hilfe bieten und Hilfreiches sagen?

Der greise Simeon war wahrscheinlich schon selbst hilfsbedürftig. Ein Leben lang hatte er auf den von Gott versprochenen Erlöser und auf Gottes Handeln in der Welt gewartet. Bislang hatten sich seine Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt. Trotzdem hat er seine Hoffnung im Vertrauen auf Gott nie aufgegeben.
 
An dem Tag, an dem Josef und Maria Jesus in den Tempel bringen, spürt und erkennt Simeon, dass Jesus der Erlöser ist, auf den er sein Leben lang gewartet hat. Endlich erfüllt sich sein größter Wunsch. Simeons Leben zeigt uns deshalb auch: Gib im Leben nicht auf, was dir wichtig geworden ist. Vertraue auf Gott, dass er es für dich richtig lenken wird, wenn du dich nach ihm ausrichtest!
 
Auch Hannah ist schon älter. Sie ist 84 Jahre und nur 7 Jahre hat sie mit ihrem Mann leben dürfen, bevor er starb. Nun lebt sie am Tempel und dient Gott durch Fasten und Gebet. Als sie das Jesuskind sieht, erkennt auch sie in diesem Baby die Zukunft, die Verheißung Gottes. Sie erkennt, was für ein Licht und Segen Jesus für die Menschheit sein wird. Wie Simeon hat auch sie die Hoffnung auf eine bessere, erlöste Welt nicht aufgegeben.
 
Im Glauben an Jesus Christus gibt es für den gläubigen Christen immer eine Zukunft, auch über unser Leben auf dieser Welt hinaus. Die Christen haben unendlich viel Zeit, weil das, was wir auf dieser Erde an unerfüllten Hoffnungen und unerledigten Aufgaben zurücklassen müssen, bei Gott Vollendung finden wird.
Mit der Zusage dieses ‚unendlichen’ Blickwinkels lassen sich die Aufgaben der Kindererziehung und –begleitung viel leichter angehen. Und in dieser Zuversicht, lassen sich generell alle Aufgaben und Schwierigkeiten im Leben leichter angehen. 

Menschen wie Hanna und Simeon, die uns von ihrem Vertrauen in Gott erzählen, dass über unsere Welt hinausgeht, können uns helfen, unser Leben leichter und verantwortungsbewusster zu leben.

familien234 Symbole Darstellung des Herrn Kerzen

Kerzensegnung

Zu vielerlei Anlässen schmücken Kerzen unsere Zimmer: zu Geburtstagen, bei Feierlichkeiten, an dunklen Winterabenden. Kerzen spenden Licht und Wärme, sorgen für Feierlichkeit und Behaglichkeit. Auch in den christlichen Kirchen nutzt man die unterschiedlichsten Kerzen: Taufkerzen, Opferlichter, Altarkerzen und natürlich die Osterkerze. 

Das Kerzenlicht steht als Symbol für Jesus Christus, das Licht der Welt. Im Johannes-Evangelium ist das Wort Jesu niedergeschrieben: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern das Licht des Lebens haben" (Johannesevangelium Kapitel 8, Vers 12). Das Ziel der Christen ist es, das eigene Leben nach Jesus Christus auszurichten.
 
Am Festtag "Darstellung des Herrn" | "Maria Lichtmess" werden in den katholischen Kirchen deshalb auch die Kerzen gesegnet. Mit der Segnung soll sich der Mensch des Willens Gottes bewusst werden. Gott möchte das Heil für alle Menschen, ein Leben, das nicht durch Dunkelheit und Traurigkeit, sondern durch Licht und Hoffnung gekennzeichnet ist. Dies soll durch die Segnung noch einmal deutlich werden. Christen können ihr Leben bewusster – am Willen Gottes ausgerichtet – gestalten, können "Licht" auch für andere sein. So heißt es im Gebet, das am Fest der "Darstellung des Herrn" während der Messfeier gebetet wird:
 
 "Gott, du bist das wahre Licht,
 das die Welt mit seinem Glanz hell macht.
 Erleuchte auch unsere Herzen,
 damit alle, die heute mit brennenden Kerzen
 in deinem heiligen Haus vor dich hintreten,
 einst das ewige Licht deiner Herrlichkeit schauen.
 Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn".

familien234 Darstellung des Herrn

Darstellung des Herrn

In den Gottesdiensten am 2.Februar wird den Gläubigen die biblische Geschichte von der ‚Darstellung des Herrn’ (nachzulesen im Lukas-Evangelium, Kapitel 2, Verse 21-38) vorgetragen: Gemäß den jüdischen Vorschriften bringen Maria und Josef ihren erstgeborenen Sohn zum Tempel nach Jerusalem. Dies ist zur Lebenszeit Jesu ein üblicher jüdischer Brauch. Den Ablauf kann man sich so vorstellen: In der Regel nimmt der Priester das Kind entgegen und legt es auf den Altar als Zeichen dafür, dass es von Gott kommt und (zu) ihm gehört. Dann gibt der Priester das Kind den Eltern zurück. Symbolisch wird damit ausgedrückt: Gott gibt es in die Obhut der Eltern zurück, die es erziehen und begleiten werden. Zum Dank und zur Vergebung von Sünden bringen die Eltern zwei Tiere als Opfer dar. Maria und Josef bringen das Opfer der ärmeren Bevölkerung: zwei Tauben. Soweit entspricht das Handeln der Eltern üblichem jüdischen Brauch.
Zwei alte Menschen begegnen den Eltern im Tempel: der greise Simeon und die hochbetagte Hanna. Sie erkennen im Jesuskind den von Gott verheißenen Erlöser und benennen dies vor den Eltern und dem ganzen Volk, das "auf die Erlösung Jerusalems" wartete (nachzulesen im Lukasevangelium Kapitel 2, Vers 38).
 
40 Tage waren seit der Geburt Jesu vergangen. Die Zahl 40 hat in der Bibel vielfältige Bedeutung: 40 Tage dauert die Sintflut, 40 Jahre zieht das Volk Israel durch die Wüste, bevor es das gelobte Land erreicht, 40 Tage verbringt Jesus in der Wüste, bevor er sein öffentliches Wirken beginnt. Allen diesen verschiedenen 40-Tage-Zeiträumen ist etwas gemeinsam: Es geht um Zeiten der Klärung und Vorbereitung. Diese Zeiten werden durchlebt, bevor Gott seine gute Absicht mit den Menschen zeigt. Auch mit der "Darstellung im Tempel" ist eine solche Frist abgelaufen: der greise Simeon und die hochbetagte Hanna erkennen in Jesus Christus den Erlöser der Menschheit und in seiner Person die gute Absicht Gottes mit den Menschen. Sie preisen und danken Gott dafür, dass er seinen Sohn in die Welt gesandt hat. Die "Darstellung des Herrn" im Tempel geht über den üblichen Dankritus hinaus: Gottes Sohn ist in die Welt gekommen, um zu heilen und zu erlösen.

familien234 Allerheiligen Blasiuskerzen

Blasius-Segen

In den Tagen um das Fest "Darstellung des Herrn" wird in den meisten katholischen Kirchen auch der sogenannte "Blasius-Segen" gespendet. Der Gedenktag des Heiligen Bischof Blasius ist der 3. Februar. Der Legende nach hat der Heilige Bischof Blasius einem Kind, das durch das Verschlucken eines kleinen Knochens zu ersticken drohte, das Leben gerettet. Nach seinem Tod wählten sich die Gläubigen den Hl. Blasius zum Fürsprecher der an Halskrankheiten leidenden Menschen. Der Blasius-Segen wird gespendet, indem zwei gekreuzte Kerzen in Halshöhe über den zu Segnenden gehalten werden. Dazu spricht der Priester die Worte: "Auf die Fürsprache des Hl. Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheiten und allem Bösen". Der Blasius-Segen ist nicht als magische Zauberformel zu verstehen. Er soll daran erinnern, dass der Mensch auch im Leid sich der begleitenden Fürsprache der Heiligen und der liebenden Zuwendung Gottes bewusst und sicher sein darf.

Möchtet Ihr mit Eurer und anderen Familien Lichtmess feiern?

Hier gibt es Gestaltungsvorschläge für das gemeinsame Feiern, Bastelvorschläge, Liedblätter, weiterführende Gedanken für Mütter und Väter, interessante Informationen zum Fest und vieles mehr zum kostenlosen Download.