Besuch von kleinen Königen: Vielleicht hast du um den 6.Januar herum schon einmal Besuch von den 'Heiligen Drei Königen' bekommen. Wir meinen damit Kinder, die als Könige verkleidet an eure Haustür kommen, ein Segenslied singen und für Kinder in Not um eine Geldspende bitten. Meistens sehen diese 'Könige' aus als würden sie aus sehr unterschiedlichen Orten kommen: ein europäischer König mit Krone, ein asiatischer König mit kostbarem Turban und ein afrikanischer König mit edlem Gewand und Kopfschmuck. Hier findest du nun einiges zu diesen 'Königen', die in der Bibel übrigens 'Sterndeuter' genannt werden.
Am 6. Januar feiern wir das "Dreikönigsfest". Das ist allerdings eher umgangssprachlich gesagt. Offiziell heißt das Fest "Epiphanie" - Erscheinung des Herrn.
Was wissen wir über die Hl. Drei Könige? Im Matthäusevangelium ist von Sterndeutern die Rede, die aus dem Osten kommen, also keine Einheimischen. Ihnen wird durch den Stern der Weg gewiesen. Die Männer, die wahrscheinlich aus verschiedenen Ländern kamen, fanden zusammen, weil sie Jesus suchten und ihn als ihren König und Herrn verehren wollten. Damit zeigen sie uns, dass der ersehnte Retter zu allen Völkern gekommen ist. Jesus ist den fremden Sterndeutern als Herr für alle Völker erschienen, weil Gott alle Menschen liebt. Deshalb heißt dieses Fest auch Erscheinung des Herrn.
Im Verlauf der Jahrhunderte hat man deshalb in den Sterndeutern Männer aus drei der damals bekannten Erdteile Afrika, Asien und Europa gesehen. Sie schenkten dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das waren damals sehr kostbare Geschenke. Deshalb nannte man die Sterndeuter später Könige. Außerdem gab man ihnen im 9. Jahrhundert die Namen "Caspar, Melchior und Balthasar“.
Der neugeborene König lebt allerdings nicht in einem Palast, sondern in einem Stall. Doch die Bibel erzählt nichts über eine mögliche Verwunderung der Sterndeuter. Vielleicht verstehen sie: Gott braucht kein Geld oder weltliche Macht! Er handelt in der Welt frei und unabhängig. Bei ihm geht es nur um die Liebe: "Liebet einander, wie ich euch geliebt habe“ (Johannesevangelium, Kapitel 13, Vers 34).
Sich vom Himmel her leiten lassen, wie der Stern damals die Sterndeuter, dass ist uns mit der Geburt des Jesus von Nazareth möglich: Durch ihn erfuhren wir, dass der Mensch sich selbst lieben soll wie seinen Nächsten, dass wir Gott als den Schöpfer aller Dinge achten und ehren sollen, dass ein jeder Mensch, ein jedes Tier, die ganze Schöpfung wertvoll ist in den Augen Gottes. Das feiern wir am 6. Januar bei der "Erscheinung des Herrn".