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Karfreitag

Kreuzigung und Tod Jesu

Am Karfreitag ist es auf Deutschlands Straßen ungewöhnlich ruhig: die Geschäfte sind geschlossen, es gibt keine Sportveranstaltungen, keine Straßenfeste, keine Flohmärkte. Warum das so ist? Weil am Karfreitag an den Kreuzestod von Jesus Christus gedacht wird. Hier findest Du Ideen, was Du an diesem besonderen Tag machen kannst.

Karfreitag ist am 29. März 2024.

Was bedeutet uns Karfreitag?

Stellt Euch folgende Situation vor: Es gibt ein Begrüßungstreffen in einem Wohnheim für jugendliche Geflüchtete. Hier sollen sie in den kommenden Monaten leben, um die deutsche Sprache und deutsche Gewohnheiten kennenzulernen. Sie kommen aus Ländern, in denen das Christentum kaum bekannt ist. Mit erschrockenem Blick schaut ein Junge auf das Kreuz über der Tür.
Erinnerte es ihn an die Folter, der sein Vater ausgesetzt war? Oder fragt er sich, wohin er geraten ist: In ein Land, in dem Folter als Kunst gilt? Fragt er sich, was ihn hier erwarten wird, wenn grausige Bilder so allgegenwärtig sind?

Die möglichen Reaktionen des Jungen drängen zum Nachdenken: Was sehen wir denn eigentlich, wenn wir uns das Kreuz ansehen?
Die ersten Christen hatten das Kreuz noch nicht als ihr Symbol entdeckt. Dafür hatten sie schon anderes Symbole für sich entdeckt: den Fisch, weil das griechische Wort ICHTHYS mit seinen Buchstaben eine geheime Botschaft enthielt: Jesus Christus, Sohn Gottes, Retter.

Erst lange Zeit nach Abschaffung der Kreuzigung als übliches Hinrichtungsmittel entdeckten die Christen das Kreuz neu. Sie betrachteten es mit den Augen des Glaubens, die sahen: "Gott führt durch den Tod zum Leben".
Das Kreuz zu sehen und den Karfreitag zu begehen kann unter diesem Blickwinkel auch heißen: Die Geschichte von Verrat und Festnahme Jesu, von Verurteilung, Verspottung und Kreuzigung kann auch verstanden werden als die Grundgeschichte unseres Lebens. Leid, schwierige und traurige Erfahrungen, Krankheiten und Enttäuschungen des Lebens sollen auf diese Weise nicht einfach nur hingenommen werden, vielmehr soll in ihnen der Keim zu Neuem erkannt werden. (Impulse findet Ihr unter 'Was bedeutet das Kreuz?'): Drei Tage nach dem Tod Jesu folgte seine Auferstehung: Ostern.

familien234 Symbol Karfreitag Kreuz

Das Kreuz

Das Kreuz war das grausamste Hinrichtungswerkzeug der Antike. Folter und Tod am Kreuz wurde von den zur Zeit Jesu in Israel herrschenden Römern als schlimmste Strafe zur Hinrichtung für Sklaven, Aufrührer und politische Freiheitskämpfer verhängt.
Üblich war es, am Kreuz eine Inschrift anzubringen, der die Ursache des Urteilsspruchs zu entnehmen war. Bei Jesus wurde diese Inschrift zur Verkündigung: Anstelle des von einigen geforderten 'Er sagt, er sei der König der Juden' (was einem Verrat gleichgekommen wäre, da der römische Kaiser Herrscher über Israel war) ließ Pilatus schreiben: 'INRI' (für lateinisch 'Jesus Nazarenus Rex Judaeorum'). Auf Deutsch bedeutet das: 'Jesus von Nazaret, König der Juden'.

Wenn Ihr in den Tagen vor Karfreitag eine katholische Kirche besucht, findet Ihr die Kreuze oft mit violetten Tüchern verhängt. Violett gilt in der Kirche als Farbe der Trauer und Buße, aber auch der Umkehr. Die Tücher machen das Kreuz „unsichtbar“ und helfen, es dann, wenn es am Karfreitag feierlich enthüllt wird, neu zu sehen: als Zeichen des Lebens und nicht nur des Todes.

familien234 Symbol Karfreitag Symbol Fisch

Geheime Symbole

Die ersten Christen verwendeten nicht das Kreuz, sondern andere Symbole als Erkennungszeichen: z.B. Palmzweig, Fisch und Lamm. Das Kreuz war und blieb zu ihrer Zeit grausames Folterinstrument. Und obwohl schon die ersten Apostel die Bedeutung des Kreuzestodes erkannten und viel über die Bedeutung des Kreuzes nachdachten, kam es als allgemeines und verbindendes Symbol erst viel später zur Geltung. Auf den Gräbern der ersten Christen in ihren unterirdischen Begräbnisstätten, den sogenannten Katakomben, wurden so nicht Kreuze, sondern andere Siegessymbole abgebildet. Nicht „Ruhe sanft“, sondern „Lebe in Gott“ lautet ihre Botschaft.

Möchtet Ihr mit Eurer und anderen Familien Karfreitag feiern?

Hier gibt es Gestaltungsvorschläge für das gemeinsame Feiern, Bastelvorschläge, Liedblätter, weiterführende Gedanken für Mütter und Väter, interessante Informationen zum Fest und vieles mehr zum kostenlosen Download.