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Pfingsten

Damals in Jerusalem haben alle alles verstanden, obwohl die Menschen aus aller Welt unterschiedliche Sprachen gesprochen haben (so erzählt die Apostelgeschichte). Das will ich auch! Ich möchte verstanden werden - auch mitten in einem angstmachendem Gewirr von unterschiedlichen Ansprüchen, Meinungen und Hoffnungen. Auch heute brauche wir den guten Geist Gottes, der Mut macht, zu sich selbst zu stehen, sich auf andere einzulassen, zu guten Lösungen zu kommen und anderen Menschen mit einem weitem Herz zu begegnen. An Pfingsten feiern wir, dass jede:r einmalig ist, wir grundverschieden sind und doch zusammengehören.

Was bedeutet uns Pfingsten?

Genau 50 Tage nach Ostern wird ein weiteres wichtiges Fest gefeiert: Pfingsten! Beim ‚Pfingstbericht’ in der Bibel (nachzulesen in der Apostelgeschichte, Kapitel 2, Vers 1 ff) wird von Menschen mit verschiedensten Heimatsprachen aus verschiedensten Ländern berichtet, die an einem Orte zusammengekommen sind. Ängstlich und etwas hilflos sind unter ihnen auch die Freunde Jesu, die nach dessen Tod, Auferstehung und Himmelfahrt verunsichert zusammensitzen und nicht recht wissen, wie es für sie weitergeht. Doch mitten hinein in diese vielsprachige und multikulturelle Versammlung spüren sie, dass ihnen von Gott her Kraft zuwächst. Der Heilige Geist ist auf sie herabgekommen. Plötzlich verstehen die Menschen einander, obwohl sie alle unterschiedliche Sprachen sprechen. Erfüllt vom Heiligen Geist beginnen sie deshalb, die Menschen anzusprechen und auszusprechen, was ihnen wichtig ist und was ihnen wichtig werden könnte.

Vielleicht kann der Geist Gottes auch heute Mut machen, vor den Problemen und den Schwierigkeiten (z.B. dem Leid in der Welt) nicht zu kapitulieren. Das Pfingstfest kann uns daran erinnern, mit Gottes Augen auf die Menschen zu schauen: mit einem Blick der Liebe, mit dem Versuch, einander zu verstehen, - wenn auch nicht in der jeweiligen Landessprache, so doch in Bezug auf die Sehnsüchte und Hoffnungen der anderen Menschen. Wir sollten uns vor dem Urteil über andere Menschen und vor unserem eigenen Handeln zuerst zu fragen: Was will die oder der Andere, warum denkt sie oder er so, was fühlt sie oder er? Und diese Fragen (und Antworten) dann in das eigene Denken, Fühlen und Handeln einbeziehen. So kann vielleicht eine gemeinsame Sprache entstehen, die begeistert für eine Welt, in der nicht Krieg und Leid, sondern Gerechtigkeit und Liebe das Leben prägen. Ein begeistertes Sprechen, ein „Pfingsten“ für eine gerechtere Welt. Um Gottes guten Geist dürfen wir auch heute noch bitten! Von Gottes gutem Geist können wir auch heute noch erfüllt werden.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest!

familien234 Symbole Pfingsten_Flamme

Feuerzunge

Feuer gehört zu den fünf Elementen. Die Entwicklung der Menschheit ist eng bezogen auf den Besitz des Feuers. Vom Besitz des Feuers war abhängig, ob Leben existieren konnte oder unterging. Das Hüten des Feuers, das durch Blitze vom Himmel gekommen war, bot die Grundlage menschlicher Existenz. Das Feuer bot Wärme, es erhellte die Dunkelheit.

„Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer…“ heißt es in den Pfingsterzählungen des Neuen Testaments (nachzulesen in der Apostelgeschichte Kapitel 2, Vers 3). Heutzutage verbinden wir Feuer vielleicht mit einem Lagerfeuer. Zurzeit Jesu war das anders. Im Feuer sahen sie Kraft, Licht und Wärme. Die Autoren des Alten Testaments stellten Begegnungen zwischen Gott und den Menschen mit dem Bild des Feuers dar: Gott, anwesend in der Feuersäule, die die Israeliten sicher durch die Wüste geleitete, Gott im brennenden Dornbusch. Gottes Kraft war wärmend und erhellend spürbar, aber sie verbrannte und vernichtete die Menschen nicht.

Der Vergleich mit dem Feuer in der Pfingsterzählung des Neuen Testamentes verweist auf den himmlischen Ursprung dessen, was Pfingsten geschehen ist: Dass die Freunde Jesu den Mut fanden, aus ihrem Versteck herauszugehen und für die „Sache Jesu“ und ihren Glauben einzutreten. Dies war nur durch die Geistessendung, das wunderbare Eingreifen Gottes möglich.

familien234 Symbole Pfingsten 1

Tauben

Das Bild freigelassener, zum Himmel aufsteigender Tauben, bei Hochzeiten oder zu anderen feierlichen Ereignissen kennt ihr vielleicht. Es erinnert auch an die ‚Friedenstaube’, die nach der großen Sintflut zu Noah zurückkehrte und ihm mit der Übergabe eines grünen Olivenzweiges den Beginn eines neuen Zeitalters ankündigte (nachzulesen im Buch Genesis des Alten Testaments: Kapitel 8, Vers 8 - 11).
Das Bild der Taube wird in der christlichen Kunst seit langem genutzt, um den Heiligen Geistes und sein Kommen und Wirken in dieser Welt darzustellen. Ihren Ursprung hat diese Darstellung in der biblischen Erzählung von der Taufe Jesu im Jordan (nachzulesen im Markusevangelium, Kapitel 1, Vers 10 oder im Lukasevangelium Kapitel 3, Vers 22). Dort steht, dass der Heilige Geist, wie eine Taube auf ihn herabkam. Die Pfingsterzählung in der Apostelgeschichte nutzt dieses Symbol allerdings nicht, sondern berichtet von ‚Feuerzungen’ und ‚Sturmesbrausen’.

Möchtet Ihr mit Eurer und anderen Familien Pfingsten feiern?

Hier gibt es Gestaltungsvorschläge für das gemeinsame Feiern, Bastelvorschläge, Liedblätter, weiterführende Gedanken für Mütter und Väter, interessante Informationen zum Fest und vieles mehr zum kostenlosen Download.