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Advent im Lesejahr B mit Familien feiern!

Jeder Adventssonntag hat ein Thema. Diese wollen wir mit Familien feiern. Für besondere, kreative, individuelle Gottesdienste gibt es hier tolle Vorschläge von Efi Goebel.

An Weihnachten feiern die Christinnen und Christen auf der ganzen Welt das Ankommen Gottes auf Erden. Ankunft, das ist die Übersetzung des lateinischen Wortes Advent:  Erinnerung an die Geburt, also "Ankunft", des Jesus von Nazareth vor gut 2000 Jahren in Betlehem.  Und auch jedes Jahr wieder Erinnerung an das Ankommen und verborgene Da-Sein Gottes im Hier und Jetzt.

Advents-Sonntage in Gemeinschaft gestalten

... dazu gibt es auf diesen Seiten:
Vier Vorschläge zu den Advents-Sonntagen, ausgehend von den biblischen Erzählungen, die an diesen Sonntagen in den katholischen Kirchen vorgelesen werden.

Wir schlagen Euch einen Ablauf vor, wie Ihr die Adventssonntage als besonderen, kreativen und individuellen Gottesdienst gestalten könnt. Zuerst feiern wir gemeinsam (Beginn, Einführung, Gebet, Gespräch zum Ausmalbild, Hören des Bibeltextes). Dann kann es Stationen geben, wo jede:r das Thema vertieft, wie sie oder er möchte (Aktionsideen: Rätsel, Spielen, Basteln). Wir kommen wieder zusammen und hören eine Geschichte zum Thema des jeweiligen Sonntags. Nach Fürbittgebet, Vaterunser und Gebet gehen wir durch den Segen bestärkt in die Adventswoche.

Wählt aus dem Material aus, woran Ihr und Eure Kinder Freude haben.

1. Advent im Lesejahr B

Entzünden der Kerze am Adventskranz. 
Erinnert Euch daran: 
Das Licht der Kerze ist hell und warm. Die Christ:innen sagen: Gott will, dass es die Menschen hell und warm haben. Er will bei ihnen sein. Auch hier bei uns.
Vielleicht versucht Ihr miteinander, das Kreuzzeichen zu machen:

Hand an die Stirn
Hand an den Bauch
Hand zuerst an die linke Schulter
dann an die rechte Schulter

Wir verbinden uns mit dem Himmel
und der Erde
und den Menschen überall auf der Erde
rund um uns herum.

Ihr könnt das wiederholen, indem Ihr sagt:
Wir sitzen hier zusammen:

im Namen des Vaters,
und des Sohnes, Jesus Christus,
und des Heiligen Geistes,

der im Himmel ist
der unter den Menschen gelebt hat
der unsichtbar um uns herum ist und uns Mut macht.

Wachsam sein, aufmerksam, vorsichtig: das alles sind Worte, die in diesen Zeiten allgegenwärtig sind. 

Wachsam sein – das ist auch das Thema der Bibellesung am 1. Advent in den katholischen Kirchen. Auch hier werden schlimmen Zeiten erwähnt, die kommen werden. Im Laufe der Weltgeschichte seit Niederschrift der Glaubensüberlieferungen durch die 4 Evangelisten am Ende des ersten Jahrhunderts hat es diese schlimmen Zeiten immer wieder gegeben. So, wie auch heute die vielen Krisen schwere und anstrengende Zeiten sind. 

Die Botschaft der Bibel macht aber gleichzeitig Mut: die heutigen Lesungen sind eine Aufmunterung, wachsam, aufmerksam zu sein gerade auch für die kleinen Zeichen des Da-Seins Gottes in dieser Welt: Hoffnung und Zuversicht zu sehen und den Mut zum Handeln nicht zu verlieren. 
Gerade Kinder brauchen diese Hoffnungszeichen und -botschaften: Ich bin nicht ausgeliefert, alles wird gut!

Guter Gott,
Der Advent beginnt. Wir warten auf Weihnachten. Vieles ist in diesem Jahr anders als sonst: wir hören viel über Kriege und Naturkatastrophen.

Anderes bleibt wie jedes Jahr: Wunschzettel schreiben, Geschenke basteln, Plätzchenbacken...so vieles, was Freude macht. 

Wir wollen uns auch innerlich vorbereiten auf das Fest der Geburt deines Sohnes. Sei bei uns, wenn wir das heute versuchen.
Amen

1_Advent_2

Alle bekommen das Ausmalbild und tauschen sich (in Kleingruppen oder Murmelgruppen) aus, was sie darauf entdecken.

Mk 13,24-37

In leichter Sprache

Die Freunde von Jesus sollen immer wachsam sein
Einmal redete Jesus mit seinen Freunden.
Jesus wollte erklären, dass wir uns immer auf Jesus verlassen können.
Auch wenn Jesus nicht mehr da ist.
Weil Jesus ganz bestimmt wieder kommt.
Auch wenn alles in der Welt schlimm aussieht.
Und Angst macht.
 
Jesus sagte:
Einmal komme ich wieder zu euch zurück.
Es passieren vorher einige Sachen in der Welt.
Zuerst kommt eine große Not.
In der Welt ist eine schlimme Zeit.
Nach der schlimmen Zeit wird die Sonne dunkel.
Der Mond scheint nicht mehr.
Die Sterne fallen vom Himmel.
Alles donnert und bebt.

Wenn das passiert, seht ihr, wie ich wieder zu euch komme.
Es sieht herrlich aus, wenn ich zu euch komme.
Gott sendet die Engel aus.
Die Engel holen alle Menschen auf der ganzen Welt zusammen.
 
Jesus sagte:
Ihr wisst nicht, wann alles passiert.
Das weiß keiner.
Das wissen auch nicht die Engel.
Das weiß nur Gott alleine.
 
Aber ihr könnt es merken.
Genauso wie ihr merkt, wenn der Frühling kommt.
Das merkt ihr, weil die Blumen zu blühen beginnen.
Und die Bäume wieder grün werden.
Und weil es draußen warm wird.
 
Jesus sagte:
Ihr sollt immer an mich glauben.
Und dass ich wieder komme.
Ihr sollt dafür wachsam sein.
 
Jesus wollte erklären, was wachsam ist.
Darum erzählte Jesus ein Beispiel.
 
Jesus sagte:
Ein Mann will verreisen.
Der Mann hat viele Diener.
Der Mann sagt zu einem Diener:
Du sollst wachsam sein.
Du sollst auf das Haus aufpassen.
Und auf die anderen Diener.
Ich fahre weg.
Wenn ich wieder nach Hause komme, soll alles in Ordnung sein.
 
Jesus sagte:
Der Diener passt jeden Tag auf.
Und tut alles, was der Mann gesagt hat.
Bis der Mann wieder zu Hause ist.
Der Diener ist wachsam.
 
Jesus sagte:
Ihr sollt genauso wachsam sein.
Ihr sollt jeden Tag tun, was ich euch gesagt habe.
Ihr wisst nicht, wann ich wieder komme.
Aber ich komme ganz bestimmt wieder.
Wartet auf mich.

www.evangelium-in-leichter-sprache.de/

Text der Einheitsübersetzung

Aber in jenen Tagen, nach jener Drangsal, wird die Sonne verfinstert werden und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. 

Dann wird man den Menschensohn in Wolken kommen sehen, mit großer Kraft und Herrlichkeit. 

Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels.

Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 

So erkennt auch ihr, wenn ihr das geschehen seht, dass er nahe vor der Tür ist. 

Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht. 

Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. 

Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 

Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug die Vollmacht seinen Knechten, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. 

Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. 

Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. 

Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

www.katholisch.de

Für Kinder

Advent ist eine Warte-Zeit. Die Bibel erzählt davon, wie die Menschen damals auf die Geburt des Messias gewartet haben. Wir Christen glauben, dass dieser Retter Jesu ist, der im Stall von Bethlehem geboren wurde.
Jesus hat uns auch versprochen, dass er eines Tages wiederkommen wird und die ganze Welt heil und froh machen wird. Wann dies sein wird, das weiß niemand außer Gott im Himmel. Darum benutzt Jesus das Bild von einem Türhüter und sagt allen: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen.“
Jesus möchte uns Mut machen, dass wir immer so leben, wie es gut ist.

(Martin Bartsch)

Für Erwachsene

Da könnte man sich ja wirklich fürchten: Eines nachts, man schläft selig und mit vollem Bauch, steht der Herrgott vor der Tür. Anstatt dass wir … ja, was eigentlich?
Wachen ist nicht das Gegenteil von Schlafen, sondern heißt aufmerksam zu sein. Unaufmerksam ist der Mensch, der nur den fernen Horizont im Auge hat und dabei alles unterhalb seines Blickfelds niedertrampelt. Aufmerksamkeit erfordert Sensibilität und Achtsamkeit, also die ständige Frage: Was brauchen die Menschen um mich herum von mir? Wie geht es ihnen in meiner Gegenwart? Und was brauche ich selbst? Wie geht es mir wirklich?
Auf diese Weise ist Wachsamkeit die grundsätzliche Lebensweise eines Glaubenden. Denn der Glaube an Gottes grenzenlose Liebe macht Menschen fähig, selber liebevoll und aufmerksam mit ihren Mitmenschen umzugehen. Wer sich Gottes unüberbietbare Liebe gerne gefallen lässt, der kann sich anderen Menschen zuwenden, ohne dabei Angst zu haben, selber zu kurz zu kommen.
Wohlgemerkt: Wir müssen uns durch Wachbleiben nichts bei Gott verdienen. Es ist ja genau umgekehrt: Gottes Liebe zu uns bewirkt genau, dass wir gerne wachsam sind und gar nicht anders können.

(Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

Call to action für Erwachsene

Erwachsene 1 Advent

Biblisches Zitat: 
Gebt Acht und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. 

Call to action für Erwachsene:

Da könnte man sich ja wirklich fürchten: Eines nachts, man schläft selig und mit vollem Bauch, steht der Herrgott vor der Tür. Anstatt dass wir … ja, was eigentlich?

Wachen ist nicht das Gegenteil von Schlafen, sondern heißt aufmerksam zu sein. Unaufmerksam ist der Mensch, der nur den fernen Horizont im Auge hat und dabei alles unterhalb seines Blickfelds niedertrampelt. 

Aufmerksamkeit erfordert Sensibilität und Achtsamkeit, also die ständige Frage: 

  • Was brauchen die Menschen um mich herum von mir? 
  • Wie geht es ihnen in meiner Gegenwart? 
  • Und was brauche ich selbst? 
  • Wie geht es mir wirklich?

Auf diese Weise ist Wachsamkeit die grundsätzliche Lebensweise eines Glaubenden. Denn der Glaube an Gottes grenzenlose Liebe macht Menschen fähig, selber liebevoll und aufmerksam mit ihren Mitmenschen umzugehen. Wer sich Gottes unüberbietbare Liebe gerne gefallen lässt, der kann sich anderen Menschen zuwenden, ohne dabei Angst zu haben, selber zu kurz zu kommen.

Wohlgemerkt: Wir müssen uns durch Wachbleiben nichts bei Gott verdienen. Es ist ja genau umgekehrt: Gottes Liebe zu uns bewirkt genau, dass wir gerne wachsam sind und gar nicht anders können.

Nimm Dir einen oder mehrere bunte Stifte und lass die Gedanken kreisen - und die Stifte auch. 

Weihnachtskonzert

Weihnachtskonzert

So, das Adventskonzert war jetzt auch überstanden. 
Philipp atmete tief durch und ging zurück auf seinen Platz im Vorspiel-Raum der Musikschule. Jedes Jahr war es dasselbe: alle Musikschüler mussten sich mit weihnachtlichen Musikstücken und ihren Instrumenten präsentieren. Und dazu noch in Stoffhose und Hemd - sowas Doofes.
Philipp wäre viel lieber als Rapper aufgetreten, statt diesen albernen Weihnachtskram mit zu machen. Klavierspielen ist echt doof. Schlagzeug wäre cooler. 
Aber sowas will Mama ja nicht. 
Und Oma will halt alle Jahre wieder "alle Jahre wieder" und so hören. 
Naja, immerhin gibt's Applaus. Und hinterher von Oma 10,- €. Auch nicht schlecht. 

Was das Adventskonzert sonst noch erträglich macht? 
Hinterher gibt es Zuhause Pommes und Burger! 
Dafür und für die 10,- € kann man schon mal ne Stoffhose anziehen und alle Jahre wieder "alle Jahre wieder" auf dem Klavier üben, denkt Philipp.

Wieder Zuhause, sitzen alle gut gelaunt am Tisch. 
Nur Jakob ist ganz still. 
Komisch, sonst haut der kleine Störenfried doch immer ordentlich rein, wenn es "Ungesundes" zum Essen gibt. Jakob ist erst vier und außerdem das Nesthäkchen und da sagen dann Mama und Papa und Oma dann nichts, auch, wenn er rumsaut beim Essen.

Aber heute ist es anders. 
Jakob isst nicht. 
Jakob bröselt kein Brot klein. 
Jakob beißt nicht in 3 Sachen und isst sie dann doch nicht...
Jakob ist irgendwie anders....

Abends im Bett hört Philipp Jakob im Bett an der Zimmerwand gegenüber leise weinen. 
„Was'n los“, fragt Philipp.

„Immer finden alle dich toll. 
Alles kannst du besser. 
Ich will auch mal Applaus bekommen. 
Ich will auch mal der Tolle sein.“ Jakob seufzt tief und knuddelt sein Tränengesicht in den weichen Teddybauch. 

Philipp ist überrascht. Jakob tut ihm leid. Mit 4 kann man halt wirklich noch nicht so viel wie mit 10. 
Er kommt ins Grübeln. 
Advent - das ist doch die Zeit, wo man anderen was Gutes tun soll. 
Sogar kleinen und manchmal echt lästigen Brüdern. 
Er denkt nach...und denkt nach...während Jakobs Schniefen weiter ab und an zu hören ist.

Und dann hat er eine Idee. 
Er schleicht rüber zu Jakob. „Wollen wir zusammen ein Weihnachtsgeheimnis machen?“
Jakob hebt den Kopf aus dem Teddybauch und guckt Philipp an.

„Wollen wir ein Weihnachtskonzert für Papa und Mama und Oma machen? 
Du bist der Star und ich bin dein Coach. 
So wie bei The Voice Kids“.
Das ist Philipps Lieblingssendung und er kann bestimmt genauso gut coachen wie Mark Forster. Schließlich schaut er die Sendung ja schon ganz lange und weiß wie sowas geht.

„Aber ich bin doch nicht in der Musikschule,“ meint Jakob. 
Philipp überlegt. 
Das alte Kinder-Glockenspiel! 
Damit kann man was anfangen. Und mit Singen sowieso. 
Und vielleicht darf er ja sogar mal Papas Handy haben und Playback-Musik suchen?!

Jakob findet das auch gut. 
Zwar hat er The Voice Kids noch nie gesehen, aber wenn Philipp das sagt, dann ist das wohl gut. 
Philipp schleicht zurück in sein Bett. 
Vor lauter Plänen kann Philipp kaum einschlafen. Und rutscht doch nach und nach in wunderbare Konzertträume hinüber.

In den nächsten Wochen haben Philipp und Jakob eine Menge zu tun: 
Stille Nacht auf dem Glockenspiel ist echt schwierig...also lieber o Tannenbaum üben. 
Wieder und wieder...und möglichst immer so, dass Mama und Papa das nicht mitbekommen.

Ein Bühnenoutfit überlegen - vielleicht ganz in grün, so wie ein Tannenbaum. Immerhin hat Jakob eine grüne Hose und einen fast grünen bunten Pullover. Und wo die Karnevalsschminke liegt, das weiß Philipp auch. Vielleicht kann er ja sogar 2,3 Christbaumkugeln stibitzen und mit Sicherheitsnadeln an den Pullover hängen? 
Aber Jakob will lieber Stoffhose und Hemd wie die Kinder in der Musikschule. 
Und da leiht Philipp ihm seinen Kommunionanzug vom letzten Jahr. Passt noch nicht so ganz, aber Ärmel und Hosenbeine lassen sich ja aufkrempeln. Hauptsache, Jakob ist glücklich!

Jetzt müssen noch Plakate her und Eintrittskarten. Und wo soll das Konzert stattfinden? Im Kinderzimmer? Da könnten die Konzertbesucher auf den Betten sitzen und aus den Lego- und Duplokisten kann man die Bühne bauen. 
Oder in der Küche? Der Tisch als Bühne und die Stühle als Zuschauerraum?

Am Heiligabend hängen die beiden die Plakate in der Küche und im Flur auf. 
Und verschenken die selbstgemachten Eintrittskarten und Programme bei der Bescherung an Mama, Papa und Oma.

Am ersten Weihnachtstag ist Konzert!

Ob alles geklappt hat?
Ob die Gäste begeistert waren? 
Ob Jakob viel Applaus bekommen hat?

Wer Jakob in den nächsten Tagen sah, der wusste sofort: 
hier ist einer ganz stolz auf das, was er geschafft hat!

Und auch ein anderer ist stolz, obwohl er keinen Applaus bekommen hat: 
eine ganz tiefe Zufriedenheit spürt Philipp, wenn er in Jakobs glückliches Gesicht sieht!!!!
Manchmal, denkt Philipp, manchmal macht es sogar Spaß, auch einem kleinen Bruder mal die große Bühne zu überlassen. (Efi Goebel)

 

Bilderbuchempfehlung
Gerda Marie Scheidl, Marcus Pfister, Die vier Lichter des Hirten Simon, Gossau, Zürich,Hamburg 5/1993

Dem kleinen Hirtenjungen Simon ist ein kleines Lamm entlaufen. Ausgestattet mit einer 4-Kerzen-Lampe macht Simon sich auf den langen Weg, das Lamm wieder zu finden. Begegnungen und Erfahrungen unterwegs stärken ihn und führen ihn nicht nur zum Lamm, sondern auch zur Krippe in Betlehem.
Ein Bilderbuch-Klassiker, der die Themen Achtsamkeit, Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse anderer und Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Kind in der Krippe liebevoll erzählt.

Gerne denken wir im Advent auch an andere Menschen: Wunschkugeln oder eine Krippenstroh-Aktion laden ein, auch an andere zu denken und ihnen Gutes zu wünschen. Christen nennen das: Fürbitte halten, wenn sie mit guten Gedanken und Wünschen andere Menschen Gott ans Herz legen.

  • Wunschkugeln:
    Eine Schale und eine Murmel helfen dabei, gute Wünsche und Bitten für andere auszusprechen und zu bedenken
    Die Schale in beide Hände nehmen, Murmel liegt in der Schale
    Der/die Schalen-Träger/in nennt, für wen oder was sie bitten möchte 
    Dann die Schale langsam kreisend in Bewegung setzen, bis die Kugel rundläuft. 
    Still den Lauf der Kugel beobachten, bis sie wieder ruht.
    Schale an den/die Nächste:n weitergeben.

  • Dieses kleine Fürbitt-Ritual kann auch mit dem Gebet Jesu beendet werden, das er seinen Freunden damals vor 2000 Jahren gelehrt hat und das heute noch weltweit von Christen gebetet wird: das Vater- unser.

Fürbitt-Vorschlag
Wer braucht in diesen Tagen unsere Aufmerksamkeit? 
An wen möchten wir denken? 
Was möchten wir ihm oder ihr wünschen?
Während die Murmel in der Schale kreiselt, schicken alle ihre guten Gedanken zu denen, an die sie denken.

Guter Gott, 
vieles ist so schwer und anstrengend in diesen Tagen. 
Wir müssen viel lernen, die Erwachsenen sind oft besonders beschäftigt. 
Wir hören viel von Menschen, die flüchten müssen.
Wir hören von Klimakrisen, Kriegen  und Naturkatastrophen.

Hilf uns, die anderen nicht zu vergessen.
Hilf uns, Ideen zu finden, wie wir uns gegenseitig Mut machen und uns trösten können.
Hilf uns, wachsam und aufmerksam zu sein für uns und die anderen.

Und danke für die kleinen Zeichen, die du uns Tag für Tag schenkst. 
Sie zeigen uns:  du bist da, auch wenn wir dich nicht sehen.

Amen.

Bestärkt in die Adventwoche gehen

Mit einem kurzen Schlussritual werden alle Utensilien für die Adventsstunde wieder in die Kiste oder den Korb gelegt und bleiben bis zur nächsten Adventsstunde für alle weiter sicht- und nutzbar stehen.

  • Wir geben uns die Hand und sprechen unseren gemeinsamen Wunsch-Satz oder
  • Wir stecken die Köpfe zusammen und summen gemeinsam oder
  • Wir streicheln uns nacheinander die Rücken und sagen: ich hab dich lieb, Gott hat uns lieb oder
  • wir zeichnen uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn oder in die Handinnenflächen oder
  • Alle legen die geöffneten Hände um den Adventskranz und spüren die Wärme: Gott ist nah, Gott ist da! oder
  • Ihr entdeckt Euer eigenes Segens- und Schlussritual!

Und nun: viel Freude mit unserem Advent-Material für Ihre Advent-Stunde!

2. Advent im Lesejahr B

Entzünden der Kerze am Adventskranz. 
Erinnert Euch daran: 
Das Licht der Kerze ist hell und warm. Die Christ:innen sagen: Gott will, dass es die Menschen hell und warm haben. Er will bei ihnen sein. Auch hier bei uns.
Vielleicht versucht Ihr miteinander, das Kreuzzeichen zu machen:

Hand an die Stirn
Hand an den Bauch
Hand zuerst an die linke Schulter
dann an die rechte Schulter

Wir verbinden uns mit dem Himmel
und der Erde
und den Menschen überall auf der Erde
rund um uns herum.

Ihr könnt das wiederholen, indem Ihr sagt:
Wir sitzen hier zusammen:

im Namen des Vaters,
und des Sohnes, Jesus Christus,
und des Heiligen Geistes,

der im Himmel ist
der unter den Menschen gelebt hat
der unsichtbar um uns herum ist und uns Mut macht.

Erwarten, Abwarten, Warten überhaupt… das wirkt gerade in Krisen oft wie ein Vertrösten:  am besten Winterschlaf halten und erst dann wieder aufwachen, wenn alles vorüber ist.

Erwarten im christlichen Sinne schlägt vor: 
der Hoffnung Raum geben, 
einen realistischen Blick auf die Gegenwart werfen und 
sie mit Blick auf eine bessere Zukunft für alle – Christinnen und Christen nennen das "Reich Gottes auf Erden" – zu gestalten.

Guter Gott,
Die zweite Kerze brennt. Wieder sind wir eine Woche näher an Weihnachten. Was wissen wir über die Zeit vor deiner Geburt? In der Bibel wird davon erzählt. Öffne jetzt unsere Ohren und unsere Herzen, damit wir verstehen, was du uns Menschen sagen willst.
Amen

familien234 Ausmalbild Sonntagsevangelium 2. Advent Lesejahr B

Alle bekommen das Ausmalbild und tauschen sich (in Kleingruppen oder Murmelgruppen) aus, was sie darauf entdecken.

Mk 1,1-8

In leichter Sprache

Jesus ist der Sohn von Gott.
Trotzdem sieht Jesus wie andere Menschen aus.
Wie können wir merken, dass Jesus der Sohn von Gott ist?
Und dass Jesus wirklich von Gott kommt?
 
Gott hat selber gesagt, wie wir das merken können.
Gott hat es vor vielen Jahren zu Jesaja gesagt.
Jesaja ist ein Prophet.
Ein Prophet ist ein Mann, der in seinem Herzen mit Gott redet.
Der Prophet erzählt den Menschen, was Gott zu ihm sagt.
 
Gott sagte zu Jesaja:

So könnt ihr merken, wenn mein Sohn zu euch kommt:
Dann sagt euch ein Mann Bescheid.
Der Mann ist ein besonderer Mann.
Der Mann wohnt in der Wüste.
Die Wüste ist heiß.
Keiner kann in der Wüste wohnen.
Aber dieser Mann kann in der Wüste wohnen.
Der Mann in der Wüste hat eine laute Stimme.

 
Der Mann ruft:

Macht euch bereit.
Baut eine Straße.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil der Sohn von Gott kommt.

 
Jesaja schrieb alles auf, was Gott sagte.
Damit alle Menschen Bescheid wissen.
Die Menschen warteten jeden Tag.
Die Menschen guckten jeden Tag in die Wüste.
Ob ein Mann da ist, der eine laute Stimme hat.
Die Menschen mussten lange warten.
 
Endlich war ein Mann in der Wüste.
Der Mann hieß Johannes.
Johannes hatte eine laute Stimme.
 
Johannes rief laut:

Macht euch bereit.
Baut eine Straße.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.
Der ist viel stärker als ich.
Und viel wichtiger.
Der ist alleine wichtig.
Er bringt euch den Heiligen Geist.
Und gießt den Heiligen Geist in euer Herz.

 
Die Menschen hörten Johannes zu.
Johannes ging zu einem Fluss.
In dem Fluss war viel Wasser.
Johannes tauchte die Menschen ins Wasser.
Johannes sagte:

Ich tauche euch ins Wasser.
Dann seid ihr ganz im Wasser.
Bald kommt der Sohn von Gott.
Der Sohn von Gott taucht euch in den Heiligen Geist.
Dann seid ihr ganz im Heiligen Geist.
Und ganz in Gott.
Das ist viel besser.
Und viel wichtiger.
 
Die Leute freuten sich.
Die Leute machten ihr Herz bereit.
Die Leute machten ihr Herz offen für Gott.

© www.evangelium-in-leichter-sprache.de 

Text der Einheitsübersetzung

Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn.
Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja - Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird.
Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! -, 
so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden.
Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. 
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.
Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

www.katholisch.de

Für Kinder

Wenn wichtige Menschen auftreten, werden sie in besonderer Weise angekündigt. Das war früher bei den Königen so, wenn der Herold vor dem König herlief und rief „Macht Platz für den König“. Das ist auch heute noch so. So werden im Fußballstadion die Spieler, die auf dem Platz stehen, groß angekündigt; oder im Fernsehen sagen die Moderatoren an, wer jetzt auftritt.

Jesus ist mehr als ein wichtiger Mensch. Er ist der Sohn Gottes. Deshalb wird er auch durch einen besonderen Menschen angekündigt: Johannes, den Täufer.

Johannes war besonders. Er konnte kraftvoll reden. Er erzählte den Menschen von Gott. Und er sagte ihnen, dass sie nicht einfach so weitermachen konnten wie bisher. Es sollte nicht mehr jeder nur an sich denken. Die Menschen sollten umkehren. Das heißt, sie sollten ihr Leben ändern und füreinander da sein: Die Reichen für die Armen und die Starken für die Schwachen. Als Zeichen der Umkehr taufte Johannes die Menschen im Fluss Jordan, der durch Israel fließt.

Johannes zeigt auch, dass Gott vor allem die Armen und Schwachen liebt. Deshalb zog er sich nicht vornehm an, sondern trug ein Gewand aus Kamelfell. Und er aß, was er fand: Heuschrecken und wilden Honig. So machte Johannes deutlich, dass man nur wenig braucht, um glücklich zu leben.

Die Leute glaubten Johannes. Sie kamen zum ihm, um ihn anzuhören. Viele taten, was er sagte, und ließen sich von ihm taufen.

Aber Johannes wusste, dass das noch nicht alles war. So weist er auf Jesus hin. Wie ein Herold ruft er aus, dass der Sohn Gottes kommen wird. Der ist noch wichtiger als Johannes. Denn Jesus wird nicht nur mit Wasser, sondern mit Heiligem Geist taufen. Das bedeutet, dass Jesus Gott selbst zu uns Menschen bringt. Dafür will Johannes die Menschen vorbereiten – auch uns!

(Dr. Werner Kleine)

Für Erwachsene

Der Evangelist Markus ist leider überhaupt nicht an Jesu Geburt interessiert. Die schöne Geschichte mit Maria und Josef und dem Stall und das ganze Weihnachtsfest hätten wir nicht, wenn es nur diesen einen Evangelisten gegeben hätte.

Markus ist an etwas ganz anderem interessiert, nämlich an der Frage: Was für einer ist dieser Jesus? Seine Antwort lautet: Er ist der Christus, der Sohn Gottes. Nicht ein besonders netter oder tüchtiger Mensch, weder Revolutionär noch Geistesgröße, sondern der Sohn Gottes, also Gott selbst in Menschengestalt. Niemand Geringeres als dieser.

Aber das muss Markus begründen. Deshalb zitiert er den Propheten des Alten Testamentes und beweist seinen Lesern, dass durch Johannes den Täufer diese Voraussage erfüllt worden ist: Jetzt kommt wirklich Gottes Sohn. Und Johannes der Täufer sagt das sogar selber, dieser berühmte Prediger, zu dem das ganze Land pilgerte. Nichts Anderes lässt Markus ihn sagen als dass er, Johannes, nur der Vorgänger des Eigentlichen ist. Nicht mal einen Namen gibt Johannes dem Erlöser. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass etwas ganz Ungeheuerliches bevorsteht.

Bei aller Weihnachtsromantik kann es nichts schaden, sich die ersten Worte des Evangeliums genau anzuhören: Es wird etwas ganz Ungeheuerliches passieren.

(Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

Call to action für Erwachsene

Erwachsene 2Advent

Biblisches Zitat: 
Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Call to action für Erwachsene:
Wir sind mit Wasser und im Heiligen Geist getauft. 
In der Bibel werden unter anderem folgende Früchte des Heiligen Geistes genannt:
"Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue. " (Gal 5,22)

Es ist möglich, dass es in der Adventszeit sehr stressig ist und deshalb zum Beispiel Geduld auf der Strecke bleibt. 
Womit oder mit wem möchte ich die Geduld neu einüben? 

Wenn ich möchte, bitte ich den Heiligen Geist um Unterstützung beim Weiter-Stricken meines Geduld-Fadens.
Geduldsfaden flechten: wenn ich drei Fäden ineinanderflechte, ist der „Geduldsfaden“ stärker.
Suche Dir drei Farben aus! Was bedeutet jede Farbe für Dich?

Vielleicht es nicht die Geduld, sondern etwas anders, das mir schwerfällt oder fehlt.
Ich kann den Heiligen Geist auch in meiner ganz persönlichen Angelegenheit um Unterstützung und Hilfe bitten.

Mache Dir Gedanken dazu!

Kennt ihr Anna? Nein? Dann will ich euch von ihr erzählen:

Anna ist 16 Jahre alt. Aber als sie ihren ganz besonderen Advent erlebte, da war sie 6. „Mama, ich wünsch´ mir eine Puppe. Lena hat eine neue Puppe und ich will auch eine!“ Und weil Anna gerade ‚große Schwester’ geworden war, und weil sie darum bestimmt gut mit Mama zusammen Babys wickeln konnte und Kinderwagen fahren und so, und weil außerdem bald Weihnachten war , wegen all dem fand Mama das einen wirklich guten Wunsch.

Und dann fand Mama, dass Anna sich die Puppe selber aussuchen sollte, denn schließlich sollte es ja Annas Baby sein. Also fuhren sie eines Samstag Morgens im Advent zum Spielzeugladen.

„Die da!“, sagte Anna nach kurzem Blick in die Auslage, „die ist es, das ist Kevin.“ Die Verkäuferin nahm eine wirklich süße kleine Jungenpuppe aus dem Regal: mit weichen braunen Haaren, mit braunen Augen, die ein winziges bisschen schielten, und mit einem kleinen Marienkäfer auf der linken Hand. „Da hat ihre Tochter aber einen wirklich guten Geschmack. Nicht ganz preiswert, diese Puppe. Es ist ein Künstlerstück. Wollen Sie denn so viel anlegen?“ Mit einem kritisch-mitleidigen Blick schaute die Verkäuferin auf Mama, die mit ihren Kindern im Schlepptau wirklich nicht aussah wie eine, die sich das leisten konnte. Die Puppe gab sie darum vorsichtshalber gar nicht erst aus der Hand.

„Hm, da muss ich aber schlucken“, sagte Mama, nahm die Puppe ehrfurchtsvoll aus der Hand der Verkäuferin.
„Schau doch einmal die anderen an, dieses Schlummerle hier, oder diese, die Baby Born,“ mit Rücksicht auf das Geld der Mama versuchte die Verkäuferin, Anna auf andere Puppen aufmerksam zu machen.

Es kam, wie´s kommen sollte: obwohl noch zwei andere Spielwarengeschäfte angeschaut wurden, und obwohl auch Oma und Opa und Omi ‚mitschenken’ müssten, und obwohl Anna bestimmt zu Weihnachten nichts anderes als diese Puppe bekommen würde: Anna wollte nur ihn, ihren Kevin.

Und dann begann das, was ich ‚Annas Advent’ nenne: noch nämlich war die erste Adventwoche. Und Kevin sollte ja ein Weihnachtsgeschenk sein. Also musste er bis Weihnachten noch weggepackt werden. Anna musste schon schwer gegen die Tränen ankämpfen, als sie mit Mama zusammen einen ‚Brutkasten’ für Kevin baute: mit Kissen aus dem Puppenwagen, mit einem Schnuller – ausgeborgt vom Babybruder und mit einem langen dicken Kuss für Kevin, bis Mama ihn in Verwahr nahm.

Einmal in der Woche durfte Anna ihren Kevin nun für 5 Minuten besuchen. Und sie hat allen schon von ihrem Kevin erzählt, an den sie ganz viel denkt und für den sie schon manches vorbereitet, der schon da ist,- aber nicht so ganz-, und den sie einmal in der Woche besucht. Und der nun bald ganz bei ihr sein und bei ihr bleiben wird.


Übrigens war Kevin dann wirklich Anna einziges Weihnachtsgeschenk. Aber Mama hatte noch Kleider genäht und Oma Strampler gestrickt, die Omi ein Puppenfläschchen besorgt und der Papa ein Bett gebaut.

Kevin ist heute noch bei Anna. Sie spielt natürlich nicht mehr mit ihm Mutter und Kind. Aber er ist in ihrem Zimmer. Bei den Hausaufgaben hockt er auf dem Schreibtisch und beim Flöten lauscht er unterm Notenständer. Er ist und bleibt etwas Besonderes, nicht, weil er so teuer und wertvoll war, sondern, weil er so ersehnt wurde und so geliebt wird. Und Anna sagt, damals, das war ihr schönster Advent und ihr schönstes Weihnachtsfest.

In diesem Jahr hat Anna eine Menge über die Bedeutung des Advent erfahren:

So, wie Anna drei Wochen lang auf ihren Kevin gewartet hat, so warten wir Christen auf das Wiederkommen Jesu Christi.

So, wie Anna wusste: Kevin ist schon da, aber noch nicht so ganz, so denken wir Christen im Advent daran, dass Jesus schon einmal unter den Menschen gelebt hat und eines Tages wiederkommen wird.

So, wie Anna sich auf ihren Kevin und für ihn vorbereitet, so gibt uns der Advent Zeit und Gelegenheit, uns auf diese neue Menschwerdung Gottes vorzubereiten.

So, wie Anna auf viele weitere Geschenke verzichten kann, weil ihr der Kevin so wichtig ist, so erinnern wir Christen uns im Advent daran, darüber nachzudenken, was uns im Leben wirklich wichtig sein sollte.
(Efi Goebel)

 

Bilderbuchempfehlung
Michael Ende, Tranqilla Trampeltreu, Stuttgart 2009

Auch wenn es kein Advents-Bilderbuch ist: Michael Endes Geschichte von der langsamen Schildkröte Tranquilla Trampeltreu zeigt, was ‚Erwarten‘ bedeutet. 
Ermuntert von der Aussicht auf ein wunderbares Fest macht Tranquilla sich auf den Weg zur Krönung des neuen Königs. 
Aber sie ist sooo langsam. Wird sie es schaffen? 
Viele lachen sie aus – doch ihr unerschütterliches Vertrauen und ihre Erwartung eines guten Endes ihres mühsamen Weges zeigen, was Erwartung ausmacht: 
Vertrauen in sich selbst, Vertrauen auf das, was kommen kann…und das Mitwirken daran, dass das Erwartete eintreffen kann. Wenn vielleicht auch anders, als erwartet. Aber Offenheit für das, was kommt, das gehört zur Erwartung auch dazu.

Gerne denken wir im Advent auch an andere Menschen: Wunschkugeln oder eine Krippenstroh-Aktion laden ein, auch an andere zu denken und ihnen Gutes zu wünschen. Christen nennen das: Fürbitte halten, wenn sie mit guten Gedanken und Wünschen andere Menschen Gott ans Herz legen.

  • Wunschkugeln:
    Eine Schale und eine Murmel helfen dabei, gute Wünsche und Bitten für andere auszusprechen und zu bedenken
    Die Schale in beide Hände nehmen, Murmel liegt in der Schale
    Der/die Schalen-Träger/in nennt, für wen oder was sie bitten möchte 
    Dann die Schale langsam kreisend in Bewegung setzen, bis die Kugel rundläuft. 
    Still den Lauf der Kugel beobachten, bis sie wieder ruht.
    Schale an den/die Nächste:n weitergeben.

  • Dieses kleine Fürbitt-Ritual kann auch mit dem Gebet Jesu beendet werden, das er seinen Freunden damals vor 2000 Jahren gelehrt hat und das heute noch weltweit von Christen gebetet wird: das Vater-unser.

Fürbitt-Vorschlag

Heute denken wir an all die Menschen, die ganz unterschiedliche Erwartungen haben

  • Die eine neue Heimat suchen müssen
  • Die krank sind und gesundwerden möchten
  • Die sich auf eine neue Lebenssituation vorbereiten (neues Geschwister, Umzug, Einschulung, neuer Arbeitsplatz…)

Was können wir ihnen Gutes wünschen?

Guter Gott,
wir warten auf so viele Dinge: 
wunderbare Weihnachtsgeschenke, einen schönen Tannenbaum, ein fröhliches Fest. 

Warten ist ganz schön schwierig. 
Wir haben nicht immer Geduld.
Wir möchten am liebsten alles schon jetzt.

Hilf uns, Geduld zu haben.

Du sagst uns: Ich komme in die Welt! Ich bin bei euch.
Dafür danken wir dir.

Amen

Bestärkt in die Adventwoche gehen

Mit einem kurzen Schlussritual werden alle Utensilien für die Adventsstunde wieder in die Kiste oder den Korb gelegt und bleiben bis zur nächsten Adventsstunde für alle weiter sicht- und nutzbar stehen.

  • Wir geben uns die Hand und sprechen unseren gemeinsamen Wunsch-Satz oder
  • Wir stecken die Köpfe zusammen und summen gemeinsam oder
  • Wir streicheln uns nacheinander die Rücken und sagen: ich hab dich lieb, Gott hat uns lieb oder
  • wir zeichnen uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn oder in die Handinnenflächen oder
  • Alle legen die geöffneten Hände um den Adventskranz und spüren die Wärme: Gott ist nah, Gott ist da! oder
  • Ihr entdeckt Euer eigenes Segens- und Schlussritual!

Und nun: viel Freude mit unserem Advent-Material für Ihre Advent-Stunde!

3. Advent im Lesejahr B

Entzünden der Kerze am Adventskranz. 
Erinnert Euch daran: 
Das Licht der Kerze ist hell und warm. Die Christ:innen sagen: Gott will, dass es die Menschen hell und warm haben. Er will bei ihnen sein. Auch hier bei uns.
Vielleicht versucht Ihr miteinander, das Kreuzzeichen zu machen:

Hand an die Stirn
Hand an den Bauch
Hand zuerst an die linke Schulter
dann an die rechte Schulter

Wir verbinden uns mit dem Himmel
und der Erde
und den Menschen überall auf der Erde
rund um uns herum.

Ihr könnt das wiederholen, indem Ihr sagt:
Wir sitzen hier zusammen:

im Namen des Vaters,
und des Sohnes, Jesus Christus,
und des Heiligen Geistes,

der im Himmel ist
der unter den Menschen gelebt hat
der unsichtbar um uns herum ist und uns Mut macht.

"Ebnet den Weg für den Herrn", so heißt es in der Bibelstelle, die am 3. Adventsonntag in den katholischen Kirchen vorgelesen wird. Man soll also etwas dazu beitragen, dass der Herr kommt, so die Aussage des Propheten Johannes.

Die christliche Adventzeit lädt dazu ein. 
Sie erinnert daran, dass Gottes Sohn schon einmal auf dieser Erde gelebt hat. 
Dass dieser Gottessohn, Jesus von Nazareth, den Menschen den Weg zum gelingenden Leben, zum Reich Gottes auf Erden für alle, vorgelebt und gezeigt hat. Dass Gott den Menschen Talente und Kraft gibt, in dieser Welt zu handeln und sie zu gestalten. 
Die Adventszeit lädt ein, den Worten des Jesus von Nazareth, überliefert in den 4 Evangelien, zu vertrauen: Gott will auch heute, in unsere Welt, kommen und in ihr Mut machend anwesend sein.

Eine neue Adventwoche beginnt. Wir zünden die dritte Kerze an.
Schon ist es wieder ein bisschen heller in dieser dunklen Jahreszeit.
Was werden wir in dieser Adventwoche erleben?
Was werden wir vorbereiten, damit Weihnachten werden kann? 

Guter Vater im Himmel, du bist uns nahe bei dem, was wir tun. 
Lass uns deine Nähe spüren.
Amen.

familien234 Ausmalbild 3.Advent Lesejahr B

Alle bekommen das Ausmalbild und tauschen sich (in Kleingruppen oder Murmelgruppen) aus, was sie darauf entdecken.

Johannes 1,6-8.19-28

In leichter Sprache

Johannes erklärt den Menschen,
dass ein Mann von Gott kommt.
Gott wollte, dass Johannes den Menschen erklärt:
Bald kommt der, den Gott versprochen hat.

Darum ging Johannes an einen Fluss.
In dem Fluss war viel Wasser.
Johannes rief laut:
Macht euch bereit.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.

Viele Menschen hörten Johannes zu.
Johannes tauchte die Menschen ins Wasser.
Die Menschen sollten dabei denken:
So wäscht Gott alles Schlechte von mir ab.

Die Menschen freuten sich.
Aber viele Leute wunderten sich.
Zum Beispiel die Politiker.
Und die Priester.
Und die Religionsgelehrten.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten Johannes:
Du hast gesagt, da kommt einer von Gott.
Bist du selber der besondere Mensch, der von Gott kommt?
Johannes sagte: Nein. Ich bin nicht der besondere Mensch, der von Gott kommt.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:
Bist du der Prophet, den Gott versprochen hat?
Redest du in deinem Herzen oft mit Gott?
Johannes sagte: Nein. Dieser Prophet bin ich nicht.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:
Wer bist du denn?
Johannes sagte:
Ich bin eine laute Stimme.
Ich rufe: Macht euch bereit.
Baut einen Weg.
Baut den Weg bis in euer Herz.
Weil einer kommt.
Der kommt von Gott.

Die Politiker und Priester und Religionsgelehrten fragten:
Warum tauchst du denn die Menschen ins Wasser?
Darfst du das überhaupt?
Johannes sagte: Das Wassertauchen ist ein Zeichen.
Damit ihr wisst, wie es ist, wenn der von Gott kommt.
Ihr wisst nämlich gar nicht, wer das ist, der von Gott kommt.
Der, der von Gott kommt, taucht euch in den Heiligen Geist.
Das Eintauchen in den Heiligen Geist ist wichtig.

Der, der von Gott kommt, ist schon da.
Der, der von Gott kommt, steht schon mitten unter euch.
Der, der von Gott kommt, ist viel wichtiger und besser als ich.

© www.evangelium-in-leichter-sprache.de 

Text der Einheitsübersetzung

Ein Mensch trat auf von Gott gesandt; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht,
damit alle durch ihn zum Glauben kommen.

Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem aus Priester und  Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?
Er bekannte und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Christus,
Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme eines Rufers in der Wüste: Ebnet den Weg für den Herrn! , wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Die Abgesandten gehörten zu den Pharisäern.
Sie fragten Johannes und sagten zu ihm: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt,
der nach mir kommt; ich bin nicht würdig, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen.
Dies geschah in Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.

 

www.katholisch.de

Für Kinder

Wer von uns möchte nicht gerne berühmt und bekannt sein? Es muss ein tolles Gefühl sein, wenn viele Menschen zusammenkommen, um dich zu sehen und zu bewundern.

Ob Johannes auch so gefühlt hat? Viele Menschen kamen zu ihm, so berichtete das Evangelium vom vergangenen Sonntag. Diese Menschen erwarten aber keinen Pop-Star, der für gute Unterhaltung sorgt. Die Menschen zurzeit Jesu warten auf einen Messias, das heißt: auf einen Retter: das Land Israel stand unter römischer Besatzung. Die Israeliten hatten im eigenen Land nicht viel zu sagen. Das Leben unter fremder Herrschaft war schwer: Sie erinnerten sich an alte Prophetenverheißungen, die davon sprachen, dass Gott einen Retter schicken wird. Ist es dieser Johannes? Die Priester, Leviten und Pharisäer, - also sozusagen die Bildungselite der damaligen Zeit – wollen es wissen.

Johannes verneint. "Ich sage euch, was ihr selber – als Vorbereitung - tun könnt, um die Lage besser zu machen", so sagt er sinngemäß. "Aber das Heil kommt durch Gott selber, durch Gottes Sohn. Er ist schon da, auch wenn ihr ihn noch nicht seht!"

(Efi Goebel)

 

Für Erwachsene

Wie in der letzten Woche berichtet das Evangelium nur von der Vorgeschichte Jesu, besonders von Johannes dem Täufer. Ein bedeutender Mann offenbar, denn die Hauptstadt des Reiches schickt eine ganze Delegation Priester und Leviten zu ihm. Aber dieser Johannes sagt von sich fast gar nichts; er nennt sich bescheiden „Eine Stimme eines Predigers“.

Johannes weiß, dass erst nach dem Täufer der Erlöser kommt. Was der Täufer predigt, ist noch nicht die Erlösung. Denn die Taufe diente zwar der Vergebung der Sünden, aber auch Johannes war klar, dass die Menschen auch weiterhin sündigen würden. Die Würdenträger aus Jerusalem stehen für Menschen, die nur auf das Sündhafte schauen und mit erhobenem Zeigefinger die Moral predigen. Sie leben selber in Angst vor dem strafenden Gott und predigen diese Angst auch anderen.

Anders Johannes. Er ist ganz gelassen, denn er weiß ja schon, dass Gottes treue und zuverlässige Liebe alle Angst des Menschen entmachtet. Er weiß bereits, dass Gott selber Mensch wird, damit wir diese unüberbietbare Liebe hören und verstehen können. Wenn nicht Gott selbst diese Liebe offenbart, wenn er sich nicht selbst als diese reine Liebe offenbart, bleibt das ganze Predigen ungewiss und unglaubwürdig. Aber Johannes weiß schon, wer nach ihm kommt. Und dass dann das Moralpredigen abgelöst wird durch die Zusage Gottes: Ihr braucht doch gar nicht zu sündigen! Das ist der unüberbietbare Grund für unsere Freude, und darum heißt dieser Sonntag seit alters her „Freut Euch!“, auf Latein „Gaudete!“

(Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

 

 

Call to action für Erwachsene

Erwachsene 3 Advent

Biblisches Zitat: 
Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du über dich selbst?

Call to action für Erwachsene:

Wer bist Du und was kannst Du? 
Manche Menschen können sehr schnell aufzählen, was sie nicht können oder was schiefgelaufen ist. 

Heute ist Zeit eine Laudatio auf mich zu schreiben!

Was kann ich gut, was fällt mir leicht? 

Das kann abstrakt sein, wie z. B. "Ich bin die Queen in Sachen Perspektivenwechsel".

Das kann aber auch sehr konkret sein: Niemand kann Käse-Sahne-Torte besser backen als ich. 

Viel Freude dabei!

Die Laudatio ist nur für mich! Ich brauche sie niemanden zeigen oder vorlesen. Vielleicht hilft sie mir dabei, mich das nächste Mal authentisch mit meinen Stärken vorzustellen, wenn ich gefragt werden: Wer bist Du?  

Bonus-Tipp: 

Ich kann einen Serien-Termin in meinem (Handy-)Kalender einstellen und mich regelmäßig an meine Stärke erinnern lassen. Im Alltag zaubert es mir hoffentlich immer mal wieder ein Lächeln ins Gesicht, wenn es ansonsten hoch hergeht.

Macht hoch die Tür…
Advent und Weihnachten, das sind für Emma die tollsten Feste und Zeiten im Jahr. So viel Glitzer und Flitter, das gefällt Emma enorm. Emma ist 9 und geht nächstes Jahr zur Kommunion. Darum ist sie auch heute mit Mama in der Kirche gewesen. Die dritte Kerze wurde am Adventskranz angemacht. Und ein Lied hat Emma besonders gefallen: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Wie macht man nur eine Tür hoch? Soll die in der ersten Etage eingebaut werden? Und warum? Dann kommt man doch gar nicht rein in die Tür? Aber vielleicht ist das so wie mit der Burg, die sie zusammen mit Papa im Sommer besichtigt hat. Da lag die Tür auch oben. Damit die die Leiter einziehen konnten, wenn Feinde kommen. Ganz schön klug von den Rittern, sich so auf Feinde vorzubereiten!

Das Tor weit machen, ja, das kann sie verstehen. So ein weites Tor, das braucht man, damit man es auch ja nicht übersieht. Schließlich kommt der Herr der Herrlichkeit. Singen die in dem Lied. Und den kann Emma sich prima vorstellen. Mit einer goldenen Krone. Und mit einem Anzug aus Samt und edlem Goldstoff. Und Ringe hat er an den Händen und ein mit Diamanten geschmücktes Schwert. So wie
die Könige bei den Sonntagsmärchen auf Kika. Die kennt Emma gut, die darf sie sonntags immer gucken.
Ja, man sollte das Tor schon weit und prächtig machen, damit der König kommt und es sieht und nur ja nicht versehentlich dran vorbeigeht, weil es zu ärmlich ist und er dann sauer ist, weil man ihm nix besseres bietet.
Ganz weggeträumt hat Emma sich in der Kirche, nachdem das Lied zu Ende war, und sie hat das Schloss mit der Mauer und der hohen Tür und dem weiten Tor schon vor sich gesehen.

Jetzt will sie mit Playmo und Lego so ein Schloss bauen. Für den König aller Königreiche. So wurde der im Lied nämlich auch genannt.
Es wird ein wunderbares Schloss. Tag für Tag gestaltet Emma es weiter aus. Es soll das schönste aller Schlösser werden. Denn an Weihnachten kommt ja der Herr der Herrlichkeit. Und er soll nun wirklich nicht an ihrem Schloss vorüber gehen! Kurz vor Weihnachten holt Mama die Weihnachtskiste aus dem Keller. Wie jedes Jahr will sie den Weihnachtsbaumschmuck durchsehen und die Krippenfiguren. Damit die am Heiligen Abend auch gut aussehen, wenn Oma und Opa zu Besuch kommen. Dieses Jahr möchte Emma ihr Schloss ins Weihnachtszimmer stellen. Für den Herrn der Herrlichkeit. Muss ja nicht direkt neben der Krippe im Stall sein. Das ist ihr dann doch ein bisschen zu – wie sagt Mama manchmal etwas abwertend – zu schlicht.

„Schau mal“, sagt Mama und hält das Jesuskind in die Höhe. „Ich glaube, der brauch dieses Jahr mal eine neue Windel. Und frisches Heu soll er auch in die Krippe bekommen, sieht ja ganz ärmlich aus, der Kleine. Und dabei ist das doch der ‚Herr der Herrlichkeit‘.“

WAAAAS? Entsetzt dreht Emma sich um. DAS ist der Herr der Herrlichkeit? So ein kleines Baby? Das ist doch das Jesuskind.
Und kein König!
Jetzt versteht Emma überhaupt nichts mehr. Das Jesuskindchen sieht zwar ganz niedlich aus. Und die Geschichte von Maria und Josef und der Geburt im Stall, die gefällt ihr auch ganz gut. Aber sie hat doch so gehofft, dass an Weihnachten der ‚Herr der Herrlichkeit‘ kommt, ganz edel und reich und stolz! Also stimmt das alles gar nicht, was die in der Kirche gesungen haben. Da kommt gar kein stolzer König.

Am liebsten möchte Emma ihr wunderbar gebautes und geschmücktes Schloss zerstören, so enttäuscht ist sie. So sehr hat sie sich auf den Besuch des Königs gefreut. Und jetzt das! Nur das Jesuskind! Im Stall!

Mama merkt, dass Emma sauer und traurig ist. „Mir kann Weihnachten gestohlen bleiben“, sagt Emma. „Da hab ich gar keine Lust mehr drauf. Das ist ja doch alles gelogen. Ich hab das Schloss ganz umsonst vorbereitet. Es gibt gar keinen Herrn der Herrlichkeit!“ Mit einem lauten Schluchzer wirft sie sich auf das Sofa. Dass Enttäuschung so weh tun kann, das hat Emma nicht gewusst.

Still setzt sich Mama zu Emma und streichelt sie sanft, bis sie ausgeweint hat. „Weißt du, Emma,“ sagt Mama dann leise. „auch wenn das ein bisschen schwierig zu verstehen ist: Das kleine Jesuskind und der Herr der Herrlichkeit, die gehören zusammen. Es gibt sie. Beide. Den Jesus. Und den Herrn der Herrlichkeit. Und die beiden sind sogar ganz fest miteinander verbunden: Jesus ist nämlich Gottes Sohn.

Also der Sohn vom Herrn der Herrlichkeit. Natürlich könnte der jetzt in einem tollen großen Schloss geboren werden. Ist ja schließlich Gottes Sohn. Aber Gott wollte es irgendwie anders. Er wollte, dass die Menschen verstehen: Ich bin für euch da, immer. Im Schloss, da würde er ja immer bewacht sein und nicht so mit den Menschen im Land reden und leben. Und da müssten die Menschen dann
um Audienz bitten und so. Das ist ihm wohl zu kompliziert. Darum hat Gott beschlossen, seinen Sohn bei den einfachen Menschen zur Welt kommen zu lassen. Damit die merken: Gott ist da!“

„Also ist Jesus dann trotzdem wenigstens so eine Art Königssohn?“ Emma denkt nach. „Kann er dann dieses Jahr ausnahmsweise mal in meinem Schloss zur Welt kommen? Wo ich es doch extra vorbereitet habe? Wir können ja die Ritter und Wächter weglassen. Und die Hirtenfiguren sind in meinem Schloss auch willkommen.
Wirklich!“
Mit großen Augen schaut Emma Mama flehend an.

„Das können wir machen, Emma. Dein Schloss ist ja auch toll.“

„Und wenn Oma und Opa sich wundern und fragen, warum der Jesus nicht im Stall wohnt?“ fragt Emma.
„Dann sagen wir einfach: das Schloss, das ist ein Bild für unser Herz. In dem haben wir unsere Türen hoch und unser Tore weit gemacht! Damit Jesus darin wohnen kann!“ Jetzt müssen Mama und Emma beide lachen.
Übrigens hätte der Schreiber des alten Weihnachtsliedes aus der Kirche der Mama sicher zugestimmt. Denn da heißt es in einer Strophe: "unser Herz zum Tempel vorbereit". Und ein Tempel ist ja meist genauso prachtvoll und glänzend, wie ein wunderbares Schloss.


(Efi Goebel)
> Bastelidee zum Lied "Macht hoch die Tür"

Gerne denken wir im Advent auch an andere Menschen: Wunschkugeln oder eine Krippenstroh-Aktion laden ein, auch an andere zu denken und ihnen Gutes zu wünschen. Christen nennen das: Fürbitte halten, wenn sie mit guten Gedanken und Wünschen andere Menschen Gott ans Herz legen.

  • Wunschkugeln:
    Eine Schale und eine Murmel helfen dabei, gute Wünsche und Bitten für andere auszusprechen und zu bedenken
    Die Schale in beide Hände nehmen, Murmel liegt in der Schale
    Der/die Schalen-Träger/in nennt, für wen oder was sie bitten möchte 
    Dann die Schale langsam kreisend in Bewegung setzen, bis die Kugel rundläuft. 
    Still den Lauf der Kugel beobachten, bis sie wieder ruht.
    Schale an den/die Nächste:n weitergeben.

  • Dieses kleine Fürbitt-Ritual kann auch mit dem Gebet Jesu beendet werden, das er seinen Freunden damals vor 2000 Jahren gelehrt hat und das heute noch weltweit von Christen gebetet wird: das Vater-unser.

Fürbitt-Vorschlag:

An wen wir denken können:
Wir denken an Menschen unterwegs:
welchen guten Wunsch können wir ihnen senden?

  • Reisende
  • Flüchtlinge
  • Fernfahrer

Was wir beten können:

Guter Gott, wir haben heute viel vorbereitet für das Weihnachtsfest. 
Noch ist es ein weiter Weg, bis wir an der Krippe und dem Weihnachtsbaum angekommen sind. 
Wir freuen uns, dass wir in dieser Adventszeit so vieles entdecken und erleben können. 
Wir überlegen, was wir tun können, damit es heller und schöner auf der Welt wird. Hilf du uns dabei.
Bleib bei uns und bei allen Menschen, an die wir gedacht haben.

Amen.

Bestärkt in die Adventwoche gehen

Mit einem kurzen Schlussritual werden alle Utensilien für die Adventsstunde wieder in die Kiste oder den Korb gelegt und bleiben bis zur nächsten Adventsstunde für alle weiter sicht- und nutzbar stehen.

  • Wir geben uns die Hand und sprechen unseren gemeinsamen Wunsch-Satz oder
  • Wir stecken die Köpfe zusammen und summen gemeinsam oder
  • Wir streicheln uns nacheinander die Rücken und sagen: ich hab dich lieb, Gott hat uns lieb oder
  • wir zeichnen uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn oder in die Handinnenflächen oder
  • Alle legen die geöffneten Hände um den Adventskranz und spüren die Wärme: Gott ist nah, Gott ist da! oder
  • Ihr entdeckt Euer eigenes Segens- und Schlussritual!

Und nun: viel Freude mit unserem Advent-Material für Ihre Advent-Stunde!

4. Advent im Lesejahr B

Entzünden der Kerze am Adventskranz. 
Erinnert Euch daran: 
Das Licht der Kerze ist hell und warm. Die Christ:innen sagen: Gott will, dass es die Menschen hell und warm haben. Er will bei ihnen sein. Auch hier bei uns.
Vielleicht versucht Ihr miteinander, das Kreuzzeichen zu machen:

Hand an die Stirn
Hand an den Bauch
Hand zuerst an die linke Schulter
dann an die rechte Schulter

Wir verbinden uns mit dem Himmel
und der Erde
und den Menschen überall auf der Erde
rund um uns herum.

Ihr könnt das wiederholen, indem Ihr sagt:
Wir sitzen hier zusammen:

im Namen des Vaters,
und des Sohnes, Jesus Christus,
und des Heiligen Geistes,

der im Himmel ist
der unter den Menschen gelebt hat
der unsichtbar um uns herum ist und uns Mut macht.

Ein Engel, also ein Bote Gottes, fragt bei Maria nach: ist sie bereit, bei der Menschwerdung Gottes mitzuwirken? Wird sie Jesus von Nazareth zur Welt zu bringen?

Gott fragt nach. Gott bestimmt nicht über den Menschen Maria hinweg. Gott bindet sich an die Bereitschaft einer Frau, bei der Veränderung der Welt mit zu wirken.

Der Evangelist Lukas zeigt mit der Erzählung auch: das erwartete Kind ist etwas Besonderes. Es ist göttlich! So heißt es in dem alten Weihnachtslied "Nun freut euch, ihr Christen", im Gebetbuch Gotteslob zu finden untern Nr. 241: Gott ist geboren als ein Kind im Stalle. 

Gott wird Mensch in Jesus Christus. Und dieser Jesus lehrt später: Gott will unser Mit-Machen bei der Gestaltung der Welt. Er will, dass die Menschen sich einbringen.

So glauben es die Christen und vertrauen darauf, mit ihren Händen, ihren Talenten und Gottes Unterstützung die Welt zu einem himmlischen Ort (fromm gesagt: zum Reich Gottes auf Erden) zu machen.

Das Überlegen, Spielen, Basteln und Beten zum "sich einbringen" steht am 4. Adventsonntag im Mittelpunkt.

Guter Gott,
nun entzünden wir schon die letzte Kerze im Advent. 
In ein paar Tagen ist Weihnachten. 
Wir warten aufgeregt und gespannt auf das Fest.
Am heutigen Adventssonntag feiern auch ein kleines Vor-Freude-Fest. 
Sei du mit uns hier und feiere mit uns.
Amen.

familien234 Ausmalbild 4.Advent Lesejahr B

Alle bekommen das Ausmalbild und tauschen sich (in Kleingruppen oder Murmelgruppen) aus, was sie darauf entdecken.

Lukas 1, 26-38

In leichter Sprache

Ein Engel von Gott kommt zu Maria.
Als Jesus geboren wurde, war es so.
In einer Stadt wohnte eine junge Frau.
Die junge Frau hieß Maria.
Maria war verlobt.
Der Verlobte von Maria hieß Josef.
 
Gott wollte, dass Maria die Mutter von Jesus wird.
Ein Engel sollte Maria Bescheid sagen.
Der Engel hieß Gabriel.
 
Der Engel Gabriel ging zu Maria.
Zuerst begrüßte der Engel Maria.
Maria bekam einen Schreck.
Und staunte.
Und freute sich.
 
Der Engel sagte zu Maria:

Du brauchst keine Angst zu haben, Maria.
Gott hat dich sehr lieb.
Gott hat etwas Besonderes mit dir vor.
Du bekommst ein Baby.
Das Baby wird ein Junge.
Der Junge soll Jesus heißen.
 
Jesus wird überall bekannt sein.
Die Menschen werden zu Jesus sagen:
Du bist der Sohn von Gott.
Jesus wird für die Menschen nur Gutes tun.
Jesus wird wie ein guter König sein.
Und alle Menschen froh machen.
 
Maria dachte nach.
Maria fragte:

Geht das denn alles?
Ist das denn möglich?
Wie soll ich denn eine Mutter werden?
Ich bin doch mit Josef noch gar nicht richtig zusammen. 
 
Der Engel sagte:

Gott sendet den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist wird bei dir sein.
Mit seiner ganzen Kraft.
So kannst du die Mutter von Jesus werden.
Bei Gott ist alles möglich.
Das Kind ist der Sohn von Gott. 
 
Maria sagte zum Engel:

Das ist in Ordnung.
Du kannst Gott sagen:
Ja, ich bin für Gott bereit.
Ja, ich will die Mutter von dem Sohn von Gott werden.
Gott ist ein guter Gott.
Dann ging der Engel wieder zurück.

© www.evangelium-in-leichter-sprache.de 

Text der Einheitsübersetzung

Die Ankündigung der Geburt Jesu

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

www.katholisch.de

Für Kinder

Ein Engel bringt Maria die Botschaft: „Du wirst ein Kind bekommen, dieses Kind kommt von Gott!“ Maria kann das kaum glauben, „ein Kind von Gott“, wer hätte je von so etwas gehört. Aber es wird ihr zur Gewissheit: „Gott hat mich auserwählt, seinen Sohn zur Welt zu bringen.“ Von Anfang an ist ihr klar, dass dies etwas Besonderes ist, etwas, das auch mit Schwierigkeiten und mit Leid zu tun haben wird, nicht nur mit Freude. Aber Maria stimmt zu, sie sagt von ganzem Herzen „Ja“. Ja zu Gott, Ja zu diesem Kind, Ja zu ihrer Erwählung.

Darum wird dieses Evangelium so kurz vor Weihnachten gelesen. Es soll uns an das Ja Marias erinnern, das der Geburt vorausgegangen ist. Und es soll uns daran erinnern, das auch wir „Ja“ sagen sollen und dürfen: Ja zu Gott und Ja zu diesem Kind, das in der Krippe liegt. Machen wir die Ohren auf und die Herzen weit, damit auch uns zur Gewissheit wird: Gott schenkt uns seinen Sohn!

(Georg Kalkum)

 

Für Erwachsene

Neben Geburt und Kreuzigung wurde keine Erzählung der Bibel so oft in der Kunstgeschichte dargestellt wie die Verkündigung. Die zahllosen Bilder, oft von berühmter Meisterhand, haben unseren Blick abgelenkt von dem theologischen Gehalt der Bibelstelle. Wir müssen hinter die goldglänzenden Bilder vorstoßen, um das Wort Gottes zu finden.

Die Ankündigung der Jungfrauengeburt steht im Lukasevangelium unmittelbar hinter der ähnlich verlaufenden Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers. Auch dessen Vater Zacharias bekommt vom Engel die fast wortgleiche Mitteilung, mit seiner unfruchtbaren Frau Elisabeth einen Sohn zu bekommen. Wie bei Zacharias bleibt auch gegenüber Maria offen, ob das Kind natürlich gezeugt werden wird oder anders.

Aber Jesus soll, anders als Johannes der Täufer, Sohn Gottes sein, ewiger Herrscher des Volkes Gottes. Jesus wird also nicht nur als Mensch angekündigt, sondern als heilig und göttlich. Der Engel steht im Sinn des altorientalischen Botenrechtes vollgültig für seinen Herrn; also kündigt hier Gott persönlich sein Erscheinen in der Welt an.

Der vierte Evangelist Johannes fasst diese Begebenheiten zu Beginn seines Evangeliums in eigenen Worten zusammen. Dabei erläutert er auch, dass die jungfräuliche Geburt in der Nachfolge Jesu eine Eigenschaft eines jeden Christen ist: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“

Und jetzt wird aus der frommen Erzählung wirklich die Frohe Botschaft: Wir alle sind Kinder Gottes. Christen, also Glaubende, sind wir nicht durch Menschenweisheit, sondern durch Gottes Wort. Nur er ist unser Vater, der uns aus unendlicher Liebe erschaffen hat. Wenn wir uns diese Liebe nur von Herzen schenken lassen. Wie damals Maria.

(Diakon Dr. Andreas Bell)

Weitere vertiefende Auslegungen zum Bibeltext finden Sie tagesaktuell auf www.in-principio.de.

 

 

Call to action für Erwachsene

Erwachsene 3 Advent

Biblisches Zitat: 
Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

 

Call to action für Erwachsene:
Wir sind mit Wasser und im Heiligen Geist getauft. 
In der Bibel werden unter anderem folgende Früchte des Heiligen Geistes genannt:
"Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue. " (Gal 5,22)

Es ist möglich, dass es in der Adventszeit sehr stressig ist und deshalb zum Beispiel Geduld auf der Strecke bleibt. 
Womit oder mit wem möchte ich die Geduld neu einüben? 

Wenn ich möchte, bitte ich den Heiligen Geist um Unterstützung beim Weiter-Stricken meines Geduld-Fadens.
Geduldsfaden flechten: wenn ich drei Fäden ineinanderflechte, ist der „Geduldsfaden“ stärker.
Suche Dir drei Farben aus! Was bedeutet jede Farbe für Dich?

Vielleicht es nicht die Geduld, sondern etwas anders, das mir schwerfällt oder fehlt.
Ich kann den Heiligen Geist auch in meiner ganz persönlichen Angelegenheit um Unterstützung und Hilfe bitten.

Mache Dir Gedanken dazu!

familien234 4.Advent B Herbergssuche_bunt

Herbergssuche
„Nein, nein, nein!“ Sebastian schüttelt den Kopf und stampft trotzig mit dem Fuß auf. Er spielt den Herbergsvater im Krippenspiel der Erstklässler. Und er soll, so sieht es die Rolle vor, dem suchenden Paar Josef und Maria die Tür weisen. Sebastian will das nicht übers Herz bringen. „“Die kommen von so weit her, die die frieren doch. Und Maria erwartet ein Kind. Die muss ich doch reinlassen!“

Sebastians weiches Herz will sich auch hier durchsetzen. Herr Kramer hebt erneutan, die Rolle zu erklären. Dass es nicht darauf ankommt, ob er – Sebastian – dies nun richtig oder falsch finde, sondern allein darauf, was die Rolle vorsehe und das
Stück verlange. Und dass es unabsehbare Folgen habe, wenn in der Herberge plötzlich doch noch ein Platz gefunden werde. Was wäre dann mit dem Stalle, den Hirten und den Weisen aus dem Morgenland? Nein, Sebastian müsse schon den hartherzigen Herbergswirt spielen. Außerdem fehle die Zeit, jetzt noch andere Kinder die Rolle einstudieren zu lassen. Widerstrebend verzieht sich Sebastian auf seinen Platz.

Der Abend der Aufführung. Von links trotten Josef und Maria in das Dorf, klopfen vergeblich an einige Türen und Fenster und stehen endlich auch von Sebastians Haus. „Habt ihr noch ein Zimmer für zwei arme Wandersleut‘?“, fragt Josef, als Sebastian die Tür öffnet. Lehrer Kramer hält den Atem an.

„Nein, bei mir ist alles besetzt. Kein Bett und keine Liege mehr frei. Tut mir leid. Da müsst ihr schon früher kommen!“ Sebastian sagt seinen Text, so wie es im Buch steht, kalt und abweisend.

Herr Kramer will schon aufatmen, da breitet Sebastian die Arme aus: „Aber auf eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen könnt ihr gern reinkommen.“


Martin Thull in:
R. Abeln, Denn geboren ist die Liebe. Ein Familien-Lesebuch von Sankt Martin bis
Dreikönig, Keverlaer 2008

 

Bilderbuchempfehlung
Astrid Lindgren, Polly hilft der Grossmutter,  Ausgaben verschiedener Verlage

Polly lebt bei ihrer Großmutter, die als Marktfrau arbeitet. Als die Großmutter krank wird, übernimmt Polly das Weihnachtsgeschäft und sorgt dafür, dass beide, Polly und Großmutter, ein schönes Weihnachtsfest feiern können.
Schon 70 Jahre alt ist Astrid Lindgrens Erzählung und selbst wenn das Setting eine vergangene Zeit wiederspiegelt: für Kinder bleibt es eine stärkende und damit aktuelle Geschichte, weil die Themen Selbständig-Werden und Einander-Helfen in beinahe märchenhafter Weise Mut machend und kindgerecht  erzählt werden.

 

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Gerne denken wir im Advent auch an andere Menschen: Wunschkugeln oder eine Krippenstroh-Aktion laden ein, auch an andere zu denken und ihnen Gutes zu wünschen. Christen nennen das: Fürbitte halten, wenn sie mit guten Gedanken und Wünschen andere Menschen Gott ans Herz legen.

  • Wunschkugeln:
    Eine Schale und eine Murmel helfen dabei, gute Wünsche und Bitten für andere auszusprechen und zu bedenken
    Die Schale in beide Hände nehmen, Murmel liegt in der Schale
    Der/die Schalen-Träger/in nennt, für wen oder was sie bitten möchte 
    Dann die Schale langsam kreisend in Bewegung setzen, bis die Kugel rundläuft. 
    Still den Lauf der Kugel beobachten, bis sie wieder ruht.
    Schale an den/die Nächste:n weitergeben.

  • Dieses kleine Fürbitt-Ritual kann auch mit dem Gebet Jesu beendet werden, das er seinen Freunden damals vor 2000 Jahren gelehrt hat und das heute noch weltweit von Christen gebetet wird: das Vater-unser.

Fürbitt-Vorschlag:

  • Wir denken an all das, bei dem wir Menschen uns weltweit einbringen können
  • beim Umweltschutz
  • in der Nachbarschaft
  • in der Schule
  • im Verkehr
  • in der Familie
  • im Freundeskreis…
  • Was brauchen die, denen wir begegnen? Was können wir einbringen? Wen können wir um Unterstützung bitten?

Was wir beten können:

Guter Gott,
nun sind es nur noch wenige Tage bis Weihnachten.
Dann feiern wir, dass du bei uns Menschen sein willst.
Wir feiern die Geburt von Jesus Christus.

Bei unserer Geburt hast du uns Talente und Kraft geschenkt.
Wir können und sollen diese Welt gestalten.
Damit eine für alle Menschen wunderbare Welt wird.
Ein Reich Gottes auf Erden. 
Schon jetzt!

Danke, dass du uns so viel zutraust.
Und uns hilfst. Denn du bist da.

Amen.

Bestärkt in die Adventwoche gehen

Mit einem kurzen Schlussritual werden alle Utensilien für die Adventsstunde wieder in die Kiste oder den Korb gelegt und bleiben bis zur nächsten Adventsstunde für alle weiter sicht- und nutzbar stehen.

  • Wir geben uns die Hand und sprechen unseren gemeinsamen Wunsch-Satz oder
  • Wir stecken die Köpfe zusammen und summen gemeinsam oder
  • Wir streicheln uns nacheinander die Rücken und sagen: ich hab dich lieb, Gott hat uns lieb oder
  • wir zeichnen uns gegenseitig ein Kreuzchen auf die Stirn oder in die Handinnenflächen oder
  • Alle legen die geöffneten Hände um den Adventskranz und spüren die Wärme: Gott ist nah, Gott ist da! oder
  • Ihr entdeckt Euer eigenes Segens- und Schlussritual!

Und nun: viel Freude mit unserem Advent-Material für Ihre Advent-Stunde!